12. Berg-Marathon 'Rund um den Traunsee' am 24. Juni 2000
'Europas schönster und schwerster Berglauf' zurück
von Sebastian Roth
Am 24. Juni 2000 beteiligte ich mich am von der Bergsteigergruppe 'Traunstoana'
ausgetragenen 12. Berg-Marathon 'Rund um den Traunsee' in Gmunden, erstmals
auch Veranstaltung im Österreichischen Berglaufcup.
Ulrich Kamm hat diesen Marsch/Lauf einmal als 'Europas schönsten
Berglauf' bezeichnet. Für mich ist er der Schwerste. Bei diesem für
Mitteleuropa aussergewöhnlichen Sportereignis sind auf einer Wegstrecke
von 70 Kilometer ca. 4.300 (+/-) Höhenmeter zu überwinden.
Ein Teilnehmer, der einen Höhenmesser bei sich hatte, kam sogar auf
4.500 HM.
Der Start kann zwischen 03.00 und 05.00 Uhr in Gmunden erfolgen, die Startzeit
wird genau registriert, der Lauf sollte bis 22.00 Uhr beendet sein.
Ausgerüstet mit Kopflampe und Wasserrucksack ging es für mich
kurz nach 03.00 Uhr los. Vor und nach dem Lauf wurde noch eine sportmedizinische
Untersuchung (Blutabnahme mit jeweils 1 ml) durchgeführt, um eventuelle
Herzmuskelüberlastungen feststellen zu können.
Von Gmunden (425 m) aus ging es im Regen zuerst auf den Grünberg
(984 m). Die Lampen der Teilnehmer verbanden sich zu einer Lichterkette
im Stockdunkel des Berges.
Nach dem Abstieg vom Grünberg wartete schon der höchste Gipfel
der gesamten Strecke, der Traunstein mit einer Höhe von 1.575 m.
Um diesen Berg zu erklimmen war nicht nur Ausdauer, sondern vor allem
das Überwinden mehrerer Leitern, welche teilweise bis zu 10 Meter
hoch fast senkrecht angelegt waren, gefordert. Hier sei schon einmal auf
die grundlegenden Voraussetzungen des Teilnehmenden hingewiesen, welche
meines Erachtens neben einem guten Belastungs-Kompensationsvermögen
vor allem in der absoluten Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und flexibler
Berggängigkeit liegen.
Bevor in Ebensee die Hälfte der Strecke zurück gelegt war, musste
noch der Spitzelstein (980 m) bestiegen werden. Danach wartete schon der
Feuerkogl mit 1.530 m. Nach diesem Berg ist der schwierigste Teil der
Strecke geschafft und wer noch Kraft hat, kann sich den gut zu laufenden
letzten Bergen, Hochsteinalm mit 920 m, Grasberg mit 746 m und dem Gmundnerberg
mit 830 m, widmen.
Die Verpflegung auf der Strecke war tadellos. Dennoch ist es anzuraten,
genügend Wasser von Anfang an mit auf den Weg zu nehmen. Ich empfehle,
bis Ebensee, also auf der ersten Hälfte, feste Bergstiefel zu tragen
und den Weg dann mit Berglaufschuhen fortzusetzen. Der Transport für
Wechselkleidung wird vom Veranstalter besorgt.
Angeboten wird auch, in der Zeit von 07.00 bis 09.00 Uhr in Ebensee zu
starten und die zweite Hälfte der Strecke zu laufen. Die Anmeldung
kann, ebenso wie die Begleichung der Startgebühr von 250 ATS, direkt
am Start vorgenommen werden. Bei Voranmeldung beträgt die Teilnahmegebühr
200 ATS, ein Betrag von knapp 30,-- DM, für den der Teilnehmer eine
hervorragende Ultra-Veranstaltung geboten bekommt. Wer den Lauf vorzeitig
abbrach, konnte kostenlos von einer der Schiffsanlegestellen nach Gmunden
zurückfahren.
Abends fand dann die Siegerehrung statt, Urkunden und T-shirts wurden
verteilt. Jeder Teilnehmer erhielt unabhängig von der Laufzeit per
Los ein schönes Erinnerungsgeschenk.
Für die Gesamtstrecke benötigte ich 14 Stunden und 10 Minuten.
Meine Ehefrau Adrienn konnte die zweite Hälfte der Stecke ab Ebensee
in einer Zeit von 8 Stunden und 47 Minuten beenden.
Informationen bei: Manfred Spitzbart, Ohlsdorfer Straße 39, A-4994
Ohlsdorf
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