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Mit dem Fahrrad von der Neiße an die Weser

Traumstraße Deutschland

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Der diese Zeilen schreibt ist leidenschaftlicher Fuß- und Radwanderer, ist Triathlet und natürlich Läufer. Sport wollte er immer schon ein bißchen als Kunst sehen, weit ab vom puren Leistungsgedanken. So nahm er eines Tages in kindlicher Inspiration, wie sie Künstlern eigen sein muß, eine Landkarte und malte hinein, wo er überall schon gewandert, gelaufen oder geradelt war. Dies ist bald zehn Jahre her. Eines Tages betrachtete er die Striche auf dieser Landkarte und der Gedanke vom Netz war geboren, sprich der Zwischenweg wurde zur Idee. Alle diese Wege sollten sich eines Tages berühren. Einige Jahre hatte er gehend, laufend und radelnd zu kämpfen, um sich diesen Wunsch zu erfüllen. Heute hängt diese Landkarte über meinem Bett. Wenn ich sie betrachte bin ich
froh, ein wenig stolz und sehr dankbar dem Leben gegenüber. Die Striche erfassen die deutsche Seeküste zwischen Brunsbüttel und Ahlbeck, ihr nördlichst erreichter Punkt liegt an der deutsch- dänischen Grenze. Drei Stränge gehen von der See bis an die Alpen, einer entlang des Rheines, einer durch Mitteldeutschland, einer ziemlich im Osten von Rügen bis ins Salzkammergut. Im Süden
gehen sie durch viele Teile der Alpen, berühren den Genfer See und den Lago Maggiore und umschließen den Comer See (südlichster Punkt ist Como). Was dazwischen ist, ließe sich nur auf vielen Seiten erzählen. Zum Netz meiner Wege gehören auch die Austragungsstätten meiner schönsten Läufe und Triathlons. Sie sind für den Wandersmann, der oft alleine unterwegs ist, Leistungshöhepunkte
und vorallem wunderbare Feste. Inzwischen möchte ich nur noch Marathons bestreiten an Orten, die zum Netz meiner Wege gehören. Dies mag eine fast kindliche Prinzipienreiterei sein, aber es ist ein wunderbares Spiel, an dessen Ende ein sportliches Lebenskunstwerk stehen soll. Es ist wunderbar, den zum Beispiel Hamburg- Marathon gelaufen zu sein und zugleich mit den Beinen gespürt und
mit den Augen gesehen zu haben, was zwischen Hamburg und meiner schwäbischen Heimat liegt. Marathons, die ich in Städten, die ich schon durchradelt oder durchwandert habe, noch bestreiten könnte gäbe es genug (Rotterdamm, Köln, Mainz, Bodensee, Würzburg, Heilbronn, Davos, Zermatt um nur einige zu nennen). łNetz von Wegen„ hat für mich bislang bedeutet, dass sich alle Striche auf
meiner Landkarte berühren. Inzwischen ist es so weit, dass ich versuchen kann, diesem Netz einen Rahmen zu geben. Das erste Teil dieses Rahmens sollte im Osten entstehen, zwischen Zittau im Dreiländereck Deutschland, Polen, Tschechien und Ahlbeck auf Usedom, die ich mir beide schon erwandert hatte. Deshalb saß ich vor einigen Tagen im Zug nach Zittau.

Am Nachmittag war als kleiner Prolog noch die Radfahrt zwischen den beiden prächtigen, einst durch Gewürzhandel reich gewordenen Städten Zittau und Görlitz möglich. Als es dunkel wurde suchte ich mir am Ortsrand von Görlitz und konnte schon reichhaltige Eindrücke vom wildromantischen Tal der Neiße mit dem herrlichen Franziskanerkloster Mariental nachträumen. Diese Eindrücke sollten
sich in den nächsten Tagen vervielfachen. Die Lausitz der Spreewald und die Uckermark sind noch heute schön wie das Paradies. Tausend Orte lagen am Weg, die einen mehrtägigen Aufenthalt lohnen würden, in dem man sie laufend bis ins Detail erkunden könnte. Ich kann nur jedem Läufer immer wieder raten ein eventuelles Trainingslager nicht dauern am Mittelmeer abzuhalten. Unsere Heimat
(nicht nur im Osten aber ganz besonders dort) ist deine Schritte wert, und so vieles ist dort wieder zu entdecken, was uns leider fremder geworden ist, als jede Bierkneipe auf Mallorca. Ich fuhr durch schier unendliche kraftvolle Wälder, so weit, dass mir manchmal fast Bange wurde dabei. Die Seen in den von der Eiszeit geformten Hügelketten konnte ich genau wie die Flüßchen, Bäche
und Kanälchen des Spreewaldes nicht zählen. Es ist still und einsam dort zu dieser Jahreszeit. Manchmal hat es mich richtig gefroren, was nicht am Wetter lag (in dieser Hinsicht hatte ich riesiges Glück). Ich hatte Gänsehaut aus Erfurcht vor der ursprünglich schönen Umgebung.
Ein schwerer Kontrast war Berlin. Ich bin froh, die Fahrt durch den Moloch unserer Hauptstadt heil überstanden zu haben. Sicher hat Berlin auch eine nettere Seite, aber in meiner Richtung war nur der brutale Verkehr und der Mangel an Radwegen. Ich hatte mir lange schon vorgenommen, die Fahrt durchs Brandenburger Tor ins Netz meiner Wege aufzunehmen. Dies ist gelungen, womit schon
alles aufgezählt wäre, was mich an Berlin begeistert hat. Solch ein Eindruck ist immer subjektiv. Vielleicht passt irgendwann der Berlin-Marathon in meinen Jahresplan. Dann würde mir auch die Hauptstadt ihr wahres Gesicht zeigen. Die Backsteingotik des Domes von Prenzlau erinnerte mich daran meiner großen landschaftlichen Liebe, der Ostseeküste schon recht nahe zu sein. Über
Passewalk, Ückermünde und Anklam gelangte ich am Mittag des fünften Reisetages mein Ziel Ahlbeck auf Usedom. Ich absolvierte eine Rundfahrt über die Hügelige, von verschlungenen Buchten und Binnenseen durchzogene Insel. Den Strand der von einer mächtigen Hügelkette beschattet wird, hatte ich im Herbst von Zinnowitz zu den drei Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck abgewandert. Mehr als zwanzig Kilometer findest du dort ununterbrochen feinsten Sandstrand, der nicht nur im Sommer zum Baden einläd, sondern in Herbst, Winter und Frühjahr zum Lauftrainingslager. Meinen ersten erfolgreichen Ironman- Triathlon habe ich ähnlichen Stränden (Zingst und Darß) vorbereitet. Gleichzeitig ließ ich dabei meinen empfindlichen Bronchien eine effektive Jodluftkur zukommen. Auch der Boxer Markus Baier war vor seinem erfolgreichen WM Fight in Zinnowitz. Am Abend in Wolgast war mir klar, dass es schwierig sein würde, nach
erreichtem Ziel die Radtour fortzusetzen. Eine Alleinfahrt braucht immer ein Ziel, sonst wird sie psychologisch zum Problem. Aber ich hatte Nahziele. Die Stränge im Netz meiner Wege wollte ich nochmals durchkreuzen, damit mein sportliches Lebenskunstwerk noch eleganter aussehen sollte. Die Strecke Rügen-Salzkammergut durchkreuzte ich unten in der Mecklenburgischen Seenplatte. Dann fuhr ich hinauf ins märchenhaft schöne Schwerin, von wo ich vor einigen Jahren erstmals an die Ostsee aufgebrochen war. Drunten in Lüneburg durchkreuzte ich den Mitteldeutschen Strang meines Wegnetzes. Ich hatte wundervoll schöne Tage, manchmal ertappte ich mich bei der Versuchung in einen See zu springen, weil er im feinsten Badewetterblau leuchtete. Dabei war erst Anfang April. Für Mittwoch erst hatte der Wetterdienst einen Kälteeinbruch mit Regen und Kraupel vorhergesagt. Dienstag Abend hatte ich die Lüneburger Heide westwärts durchquert und wollte somit im Regen die letzten 50 Kilometer von Rotenburg an der Wümme nach Bremen auch im Regen zurücklegen. Die wundervolle Hansestadt war ein würdiges Endziel meiner Reise. Zudem gehören von nun alle Bundesländer zum Netz meiner Wege (Berlin und Bremen hatten noch gefehlt).
Wenn ich mir die Karte an meiner Wand betrachte setzt sich Deutschland für mich zu einem immer kompletteren Puzzle an Erinnerungsbildern zusammen. Es ist noch heute unsagbar schön. Wobei Deutschland hierbei für mich kein "nationaler" Begriff ist, sondern einfach eine Kette von Landschaften. Wer mehr über das Netz meiner Wege wissen will, kann auf der Internetseite
von running-pur unter Buchtipp nachsehen.

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