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Der 100 von Biel regt den Geist an, oft greift man daher zu Papier und Feder

Irgendwann musst du nach Biel

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Ein Stafflanger und seine nächtliche Runde um Biel!
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Irgendwann musst du nach Biel. Diesen kurzen Satz hat der Stafflanger Ulrich Santherr mal in einem Buch über Marathonläufe gelesen. Biel ist aber mehr als ein Marathon mehr als doppelt so viel. Denn die Laufstrecke rund um den Schweizer Ort beträgt 100 Kilometer, und der 42-jährige, der für den SV Birkenhard startet, hat sie hinter sich. Und war in 7 Stunden und 27 Minuten was einem Mittel von 13,42 Kilometer pro Stunde entspricht einer der Schnellsten: Nur zwei Eidgenossen lagen im Ziel vor ihm.

Schon im Vorjahr wollte sich Santherr den Spruch aus dem Buch zu Herzen nehmen doch wegen einer Verletzung wurde es nichts mit dem Start in Biel. Fünfzehn Marathons habe ich hinter mir, auch große wie Venedig, Hamburg oder Berlin, da sucht man etwas anderes, antwortet der Stafflanger auf die Frage, was ihn an dem langen Rennen in der Schweiz gereizt hat. Zudem sei die 1959 erstmals ausgetragene Veranstaltung der bekannteste 100-Kilometer-Lauf. 2000 Athleten gingen heuer auf die Strecke.

Und dann erst die Startzeit: 22 Uhr, nach Einbruch der Dunkelheit. Gegen 5.30 Uhr des nächsten Tages waren Santherr und sein unentbehrlicher Begleiter auf dem Fahrrad, Duathlet Bernd Kirchenmaier (Dettingen), im Ziel, da wurde es allmählich wieder hell. Zur Orientierung der Läufer bei dem nächtlichen Rennen waren die Streckenschilder angeleuchtet und an markanten Punkten stand ein Posten. Was keine Gewähr dafür ist, dass man nicht doch ins Stolpern gerät, weil eine Gefahrenstelle nicht zu erkennen ist. Der 42-jährige zog sich bei dem Sturz leichte Abschürfungen zu, nachdem er in eine Mulde getreten war. Das ist nicht dienlich, wenn man noch 40 Kilometer vor sich hat, kommentiert der Schwabe das Malheur.

Auf dem schwierigsten Abschnitt des Rennens nahm Ulrich Santherr wie auch die anderen Läufer eine Taschenlampe zur Hand: Der sogenannte Ho-Chi-Minh-Pfad zwischen Kilometer 60 und 70 ist ein Waldweg mit tiefen, von Autoreifen ausgefahrenen Rillen und vielen auf dem Boden liegenden Ästen. Ohne Lampe geht es da nicht. Auf dem Pfad mit dem an den Vietnamkrieg erinnernden Namen lag Santherr an der Spitze des Feldes. Bei Kilometer 46 war ich auf einmal Erster, erinnert er sich an den Moment, als er keinen mehr vor sich hatte. Er war sich dessen erst gar nicht bewusst geworden: Der Stafflanger begann, wie er sagt, verhalten, lag auf Platz 50. Etwa zehn Kilometer später hatten ihn seine Beine auf den 15. Platz getragen. Viele sind zu schnell gestartet. Das wusste ich gleich, denn wie die losgelaufen sind, hätten sie nach sechs Stunden im Ziel sein müssen.

Dann kam Kilometer 46, und der den Eidgenossen bis dahin unbekannte, bärtige Mann aus Oberschwaben (Die Organisatoren haben mich gleich gefragt, woher ich komme) war auf einmal der Schnellste von allen. Santherr erfuhr davon , als er von den offiziellen Begleitfahrzeugen Fahrrädern- umgeben war. Die Radler gaben per Funk die Zwischenstände an den Radiosender weiter, der den gesamten Lauf live übertrug, und auf einmal nannten sie Santherrs Startnummer in einem Atemzug mit der Spitzenposition.

Bis etwa 25 Kilometer vor dem Ziel lag der Stafflanger vorn, als ihn der spätere Sieger, der Schweizer Andreas Bringold, überholte. Santherr plagten Magenkrämpfe, er hatte Seitenstechen. Nachdem er die Führung verloren hatte, drosselte er das Tempo, um das Seitenstechen wegzubringen. Der Schmerz ließ bald nach, aber ich konnte nicht mehr tief atmen. Bis zum Ziel nicht mehr, wohin er sich, wie er sagt, gearbeitet hat. Es musste gehen.

Dachte er in diesem Moment oder sonst im Rennen nicht auch daran, aufzuhören, auszusteigen? Einmal kam der Gedanke, aber nur kurz. Dann habe ich mir gedacht: Du bist schon 82 Kilometer gelaufen, jetzt läufst du durch. Sieben Kilometer vor der Ankunft in Biel zog mit Fritz Geissbühler ein zweiter Schweizer an ihm vorbei, den dritten Platz gab Ulrich Santherr nicht mehr her.

Im Ziel fingen die Oberschenkel , die ganzen Beine des 42-jährigen aus Stafflangen an zu zittern. Man denkt sich: nie wieder. Biel, die 100 Kilometer, die Strapazen. Aber das war nach meinem ersten Marathon auch so. Bis die Schmerzen nachlassen, der Muskelkater verschwindet. Schließlich denkt man darüber nach, was man beim nächsten Mal besser machen könnte. Und hat damit schon den ersten Schritt zum nächsten Start über eine solche Distanz getan.

Zunächst aber will Santherr am Schwäbischen Alb Marathon (44 Kilometer) im Oktober und am Supermarathon beim Rennsteiglauf (76 Kilometer) im Mai nächsten Jahres teilnehmen. Beide Rennen gehören, wie Biel, zum Europa-Cup der Supermarathone. Um in die Rangliste zu kommen, müssen die Läufer bei drei der insgesamt fünf Wettbewerbe starten. Der Stafflanger will wissen , wo er steht. Auch will er die 7:27 Stunden von der welligen Strecke in Biel mit den Leistungen der deutschen Langstrecken-Elite vergleichen. Damit wäre ich an fünfter oder sechster Stelle in Deutschland, aber die anderen Zeiten wurden im Flachen gelaufen.

 

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