Bericht von Testläuferin Jutta
Eis über den Rennsteig-Lauf
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Volle Konzentration auf allen Wegen
72,7 km mit ca. 1500 HM von Eisenach nach Schmiedefeld – das sind
die nackten Zahlen von Europas längstem Crosslauf. Doch das reicht
nicht, um die Faszination dieses Laufes zu beschreiben. Da sind
zuallererst die zahlreichen engagierten und superfreundlichen Helfer
(Dank an alle!) und eine nahezu makellose Organisation. Deshalb
störte es auch nicht, dass an ersten Verpflegungsstand schon früh
die Becher ausgingen.
Die Verpflegung war wie immer reichhaltig von Tee, Cola bis hin
zu Schmalzbroten und Bockwurst. Nahezu legendär ist der (Hafer-)
Schleim. Trotz gruseliger Wettervorhersagen gab es nur einen heftigen
Schauer, der diesmal auch die schnellen Läufer erwischte (2006 blieben
die Ersten von dem Unwetter verschont.) In weiterem Verlauf präsentierte
sich die Strecke in perfektem Zustand bei gutem Laufwetter. Die
meisten Höhenmeter macht man in der ersten Hälfte, obwohl der höchste
Punkt erst bei km 61 erreicht wird.
Die Wege fordern volle Konzentration, sind abwechslungsreich, aber
keine extremen Trails und mit normalen Laufschuhen gut zu bewältigen.
Für die, die den Lauf schon kennen: Diesmal stimmten die Kilometer-
Schilder! Die Stimmung während des Laufes unter den Teilnehmern
ist was ganz Besonderes. Trotz Wettkampf ist es immer ein Miteinander.
Es steht beim Supermarathon mehr das Ankommen im Vordergrund.
Im Ziel herrscht gemeinsame Freude und gemeinsames Feiern. Für
viele ein sehr emotionaler Moment. Und hier und da sieht man auch
ein Freudentränchen. Gratulation an die Sieger Christian Stork (5:16:29)
und Birgit Lennartz, die in 6:32:38 zum wiederholten Mal gewann.
Das absolute Highlight ist die Party am Abend im Festzelt, ein Muss
für den Rennsteigläufer. Wichtig zu erwähnen ist für mich, dass
man als Teilnehmer das Gefühl hat, dass die ganze Region hinter
dem Lauf steht und man wirklich willkommen ist. Bei manch anderen
Läufen bekommt man eher den Eindruck, der Läufer ist nur noch zum
Bezahlen da.
Und nun noch die Kritik: Dieses Jahr gab es die Finisher – Shirts
bereits bei der Startnummernausgabe. Was soll das denn? Gerade bei
dem langen Kanten bin ich stolz auf das Geleistete und will das
Shirt als Belohnung für die Anstrengung. Bitte wieder ändern!
Der nächste Rennsteiglauf findet am 16.Mai 2009 statt.
Bericht von Testläufer Henning
Darowski über den Rennsteig-Lauf
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Statt 43,5km leider nur zugeschaut
Dank running-pur bekam ich dieses Jahr wieder die Möglichkeit
eines Freistarts beim größten Crosslauf Europas, dem
nunmehr zum 36. Male durchgeführten Gutsmuths-Rennsteiglaufs.
Nach einem sportlich recht enttäuschend verlaufenden Hamburg-Marathon
war ich hoch motiviert, nun hier auf der bergigen Naturstrecke auf
der Länge von 43,5 km gut zu bestehen. Noch immer traue ich
mir den echten langen Kanten mit 72,7 km von Eisenach nach Schmiedefeld
nicht zu. Außerdem angeboten wurden noch einen Halbmarathon
mit Startort Oberhof, Handbiker-Wettbewerb, diverse Wanderstrecken
und erstmalig diverse Nordic-Walking-Touren, nicht zu vergessen
den Junior-Cross und den Special-Cross, der ebenfalls in Neuhaus
gestartet wird. Die Vorfreude wuchs in den letzten Tagen vor dem
Lauf, Carboloading und Tapering liefen halbwegs nach Plan. Tagelang
hatte ich den Wetterbericht beobachtet und war eigentlich ganz froh,
dass nach den warmen Wochen wieder etwas Abkühlung angekündigt
wurde, etwas Regen wäre ohnehin nicht ungewöhnlich für
den Lauf. Am Freitagabend verabschiedete ich mich nach einer letzten
Portion Nudeln von meiner Familie und machte mich mit dem Auto auf
den Weg nach Neuhaus. Zunächst gab es noch ein paar Regenschauer,
aber zunehmend klarte der Himmel auf und schließlich gab die
Abendsonne den Blick auf die malerische Bergkulisse frei, ehe die
Dämmerung hereinbrach und die letzten Kilometer entlang einer
Umleitung verliefen, die bereits mit dem bekannten Rennsteiglauf-Zeichen
angekündigt wurde. Kurz vor 10 erreichte ich schließlich
nach etwas mehr als 3 Stunden Fahrt die Gutsmuths-Halle am Startort,
von der bereits die Musik einer Live-Band zu hören war. Ich
baute aber zunächst mein Zelt am Rande des großen Startplatzes
auf einer Wiese hinter der Halle auf â?" die Massenunterkünfte,
die man in der angeschlossenen Schule belegen kann, sind meine Sache
nicht. Dafür aber der morgendliche Blick direkt auf den Start,
einfach genial! Dann ging es in die vielleicht halb gefüllte
Halle, in der die Stimmung durchaus gut war, angeheizt von einer
durchaus fähigen Live-Band, die querbeet alle möglichen
Schlager und Stimmungslieder darbrachten. Gut, bei einigen Songs
hätte man sich gewünscht, das Original nicht zu kennen,
aber für die zahlreich vertretene Discofox-Gemeinde war es
wohl ok. Für die Kloßparty war es natürlich leider
viel zu spät, aber mit ein paar belegten Brötchen konnte
ich mich noch einmal stärken. Nach einer Stunde und 2 Köstritzer
Bieren hatte ich die nötige Bettschwere und auch genug von
der Musik und zog mich zurück in meinen Schlafsack, um noch
einmal das Streckenprofil mit knapp 700 Höhenmetern zu studieren.
Gegen 2 Uhr in der Früh hatte auch die Jugend vor der Halle
genug gegrölt und ich fand endlich Schlaf, der jäh durch
meinen Wecker gegen 6:10 unterbrochen wurde. Erstaunlich frisch
stand ich auf und machte mich zur Morgentoilette und Frühstück
auf den Weg in die Halle. Sehr preiswert gab es hier Kaffee, mit
Wurst oder Käse belegte Brötchen sowie Marmelade und Eier.
Zu dieser Zeit noch ohne Anstehen, später wurde es schon etwas
voller. Nach dem Frühstück ging es in die nahe gelegene
Turnhalle, in der viele freundliche Helfer bereitstanden, um einem
die die Startnummer sowie den üblichen Beutel mit einigen Werbezetteln
sowie einigen nützlichen Kleinigkeiten wie Duschbad, Fußbad,
Magnesiumpulver und sogar einem Power-Gel mit guten Wünschen für
den Lauf in die Hand zu drücken. Letzteres braucht man eigentlich
nicht wirklich, der berühmte Thüringer Haferschleim, den
es an der Strecke gibt, hat mindestens die gleiche Wirkung und ist
nicht so klebrig. Ich kaufte noch einen Bus-Fahrschein für
die Rückfahrt zum Startort für 6 â,¬ und ging zurück
zum Zelt, das ich gerade noch erreichte, ehe es anfing, ordentlich
zu regnen. Der Moderator versicherte, bis zum Start würde es
wieder aufhören, dann begannen schließlich die Blasmusiker
wie üblich mit ihrem Programm. Die Zeit zum Start verging recht
schnell mit den üblichen Vorbereitungen, Beutel für den
Zieltransport wurde gepackt, Laufsachen angezogen und schließlich
bei nachlassendem Regen das Zelt zusammengeräumt. Ich fühlte
mich gut und konnte des Start kaum noch erwarten. Dann begann es
wieder stärker zu regnen, also den Beutel kurz vor der Abgabe
noch einmal ins Auto gestellt und â?" damit nichts nass wird â?"
die Tür noch einmal zugeschlagen. Es schnappt und in diesem
Augenblick wird mir klar, was ich da gerade getan habe: der Autoschlüssel
liegt bereits in der Tüte (muss ich ja nicht mitschleppen),
Zentralverriegelung ist bereits betätigt und das war es! Ich
schaue meine Startnummer nebst Beutel von draußen an und kann
es nicht fassen: das Auto ist zu. Panik bricht aus, aber schnell
wird klar, mein Zielbeutel wird sich in den nächsten 5 Minuten
nicht aus dem Auto zaubern lassen, bedröpppelt vom Regen und
meinem eigenen Aussetzer versuche ich noch Lösungsmöglichkeiten
ins Auge zu fassen, ohne Erfolg. Ohne Startnummer loslaufen ginge
ja vielleicht noch, aber ohne Wechselsachen usw. wieder zurückzukommen,
um dann noch immer vor einem verschlossenen Auto zu stehen â?" nein.
Für den obligatorischen Schneewalzer habe ich dieses Mal keine
Freude Übrig, der Hubschrauber kreist über dem Platz und
die Masse der 3.000 Läufer setzt sich in Bewegung und bei mir
macht sich maßlose Enttäuschung breit. Wenigstens bietet
sich damit Gelegenheit, einmal den Rennsteig-Special-Cross für
psychisch und geistig benachteiligte Teilnehmer zu beobachten und
ich feuere die ca. 20 Minuten später startenden Läufer
für die 3,7 km Strecke an. Ca. 400 Teilnehmer genießen
sichtlich diesen Event und auch später bei der Kloßparty
in der Gutsmuths-Halle sehe ich viele glückliche Gesichter.
Weiter so mit dieser Integrationsveranstaltung! Den Rest der peinlichen
Vorstellung erspare ich dem bis dato geneigten Leser, nachdem der
freundliche und willige Helfer eines großen deutschen Automobilclubs
nach einer guten Stunde erscheint und weitere 2 knapp Stunden experimentiert,
um mir schließlich mit Hilfe eines weiteren netten Kollegen
aus der Halle wieder Zugang zu meinem Fahrzeug zu verschaffen, ist
meine Vorstellung eines Spätstarts und einsamen Hinterherlaufens
endgültig geplatzt. Tut mir leid, dass ich heute nicht mehr
Info liefern kann. Fazit: Organisation vom Startort beurteilt: sehr
gut, eigene Koordination: verbesserungswürdig Herzlichen Glückwunsch
an alle Finisher und bis zum nächsten Mal.
Bericht von Testläufer Jens
Hamann über den Rennsteig-Lauf
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Der "Mythos Rennsteiglauf" lebt!
Am 17.05.2008 fand bereits zum 36. Mal die beliebte Laufveranstaltung
auf dem alten Handelsweg im Thüringer Wald statt. An den verschiedenen
Wettbewerben vom Rennsteig-Special-Cross, Wandern, Walking, Halbmarathon,
Marathon bis zur Königsdisziplin Supermarathon nahmen dieses Jahr
über 15000 Aktive teil. Dass sich diese Veranstaltung zum größten
Crosslauf Europas entwickelt hat, liegt sicherlich nicht nur an
der perfekten Organisation und der landschaftlich reizvollen Strecken,
sondern auch an der Kombination von sportlichem Miteinander in der
freien Natur und der tollen Zuschauer und Betreuung an der Strecke,
sowie der Mischung aus Sport- und Volksfest an den Start- und Zielorten.
Dabei hat sich gerade der Supermarathon über die Distanz von 72,7
km und eine Höhendifferenz von 2479 m zu einem richtigen Mythos
in der Läuferszene entwickelt. Das liegt zum einen sicherlich am
Respekt vor der Streckenlänge mit dem schwierigen wellblechförmigen
Höhenprofil und dem wechselnden Laufuntergrund. Zum anderen gibt
es wohl keine andere Großveranstaltung mit einer so einmaligen Verpflegung
und Betreuung unterwegs. Während es bei vielen Marathons nur die
üblichen Elektrolytgetränke, Wasser, Obst und Riegel oder Gels gibt,
ist das Angebot am Rennsteig umso reicher: der legendäre Haferschleim,
belegte Brötchen, Bockwürste und sogar Läuferbier stehen zur Stärkung
der Läufer bereit. Den Spruch, dass man am Rennsteig hungrig zum
Start kommt und satt ins Ziel, kann ich seit vergangenem Samstag
aus eigener Erfahrung bestätigen!
Als erfahrener Marathonläufer war ich neugierig auf den in Läuferkreisen
immer wieder angesprochenen "Mythos Rennsteiglauf" und habe mich
daher das erste Mal an einen Ultra- oder wie er am Rennsteig heißt,
Supermarathon gewagt. Im Folgenden mein Erlebnisbericht von dieser
Veranstaltung:
Vor dem Start: Startort des Supermarathons ist in der Wartburgstadt
Eisenach. Wer also das Laufwochenende für einen Kurzurlaub nutzt,
sollte unbedingt einen Abstecher auf die Wartburg machen und sich
die Altstadt anschauen. Hier auf dem Marktplatz findet im Creuznacher
Haus auch die Startnummernausgabe statt. Die Ausgabe der Startunterlagen
oder die Nachmeldung erfolgt routiniert und im Starterbeutel befinden
sich die üblichen Läufergaben. Ein bißchen gewundert habe ich mich,
dass hier zum ersten Mal bereits die Ausgabe des Finisher-Shirts
erfolgte, da ich mir doch gerne im Ziel als stolzer Finisher meine
"Belohnung" abhole. Da sich im Creuznacher Haus auch die Tourist-Info
befindet, kann sich der geneigte Läufer gleich noch mit Sightseeing-Tipps
und Infomaterial versorgen, bevor es dann ins Festzelt am Markt
geht, wo am Freitag Abend bei Unterhaltungsmusik die ebenfalls legendäre
Kloßparty stattfindet. Diese hebt sich angenehm von den üblichen
Pastapartys ab, und nachdem man die Kohlenhydratspeicher mit Klößen
und Schwarzbier gefüllt und mit den anwesenden Laufkollegen über
den bevorstehenden langen Kanten gefachsimpelt hat, ging es für
mich mit 2 neuen Lauffreunden ins Massenquartier im Elisabethgymnasium.
Diese Form der Übernachtung war für mich eine weitere Premiere,
die daraus resultierte, dass wegen des Rennsteiglaufs und zwei weiterer
Veranstaltungen im Umkreis von 30 km alle Übernachtungsmöglichkeiten
ausgebucht waren. Für Lauffreunde/innen mit einem leichten Schlaf
und einem gewissen Bedarf an Privatsphäre ist dies sicherlich nicht
die richtige Wahl, aber für alle anderen eine günstige, gut organisierte
und kommunikative Möglichkeit die Nacht vor dem Lauf zu verbringen.
Übernachtungskarten gibt es bei der Startnummernausgabe und in der
Schule wird am Morgen vor dem Lauf sogar ab 3:00 Uhr ein Frühstück
angeboten! Nach einer kurzen Nacht geht es dann mit Bus oder PKW
zum Start.
Die Strecke: Der Start erfolgt am Samstag um 6:00 Uhr auf dem Marktplatz
in Eisenach (210 m NN). Vor dem Start wird traditionell das Rennsteiglied
angestimmt, der Hymne dieser Veranstaltung und der Region. Bei toller
Stimmung geht es nach dem Start durch die Fußgängerzone. Am Bahnhof
vorbei erreicht man nach 1,5 km den Stadtrand. Nun folgt ein langer
Anstieg von 7,4 km. Auf einem Waldweg geht es vorbei an der "Moosbacher
Linde" (Kilometer 3,6 / 351 m NN), der "Weinstraße" (Km 5,2) und
dem "Marienblick" (Km 6). Der erste Getränkepunkt wird am "Waldsportplatz"
(km 6,9) erreicht. Nach weiteren 500 m erreicht man den Rennsteig
bei km 7,4 in einer Höhe von 434 m NN. Nun geht es auf dem Rennsteig
entlang an der Schutzhütte (km 10,25) und "Jubelhain" (km 11,21
/ 551 m NN) vorbei zur Getränkestelle "Ascherbrück" (Km 12,66 /
570 m NN). Über das "Ruhlaer Häuschen" (Km 13,64 / 639 m NN), eine
Bergwachthütte (Km 15) und das "Glöckner-Ehrenmal" gelangt man zur
ersten "richtigen" Verpflegungsstelle "Glasbachwiese" (km 17,96
/ 647 m NN). Im Anstieg zur "Hirschbalzwiese" (km 20 / 691 m NN)
erreicht man auf 740 m die nächste Getränkestelle "Dreiherrenstein"
(km 20,64) bevor nach weiteren 300 m der "Große Weißberg" (747 m)
bewältigt ist. Ein kurzer Abstieg zur "Brotteröder Hütte" (km 22,8
/ 725 m NN) und dann der lange Anstieg über knapp 3 km über den
"Oberen Beerberg" (km 23,8 / 841 m) zum Inselsberg (km 25,53 / 916
m). Vorsicht ist hier beim Abstieg geboten, besonders bei nassem
Untergrund, denn hier geht es auf schwierigem Untergrund 1,3 km
bergab auf 746 m zur Verpflegungsstelle "Grenzwiese". Am "Prinz
Andreas Platz", den man kurz nach dem "Jagdberg" (km 29,42 / 716
m) erreicht, hat der Läufer bereits eine Strecke von 30 km bewältigt.
Mit geringen Höhendifferenzen geht es weiter zum "Heuberghaus" (km
30,9 / 688 m), auf den "Spießberg" (km 32,79 / 749 m) zur Getränkestelle
"Possenröder Kreuz" (Km 33,64 / 700 m). Hier gelangen auch die Wanderer
(mit und ohne Stöcke) der 35 km-Strecke Schnepfenthal - Oberhof
mit auf die Strecke und begleiten die Läufer bis zum Grenzadler
bei Oberhof. Auf diesem Streckenabschnitt beeindruckte und tangierte
mich besonders der virtuose Stockeinsatz einiger Damen mit Kniebundhosen
(Neudeutsch: ¾-Tights). In der Vorbereitung empfehle ich daher dem
geneigten Breitensportler/in an dieser Stelle Trockenübungen mit
Mikadostäbchen am heimischen Küchentisch! Den einen oder anderen
freundlich grüßenden Sportler passierend geht es weiter zur nächsten
Verpflegungsstation, der "Ebertswiese" (Km 37,47 / 715 m). An diesem
Punkt ist die Hälfte der Strecke bewältigt und es gibt den bei den
Läufern sehr beliebten Haferschleim, den ich an dieser Stelle das
erste Mal gekostet habe. Und was soll ich sagen: es war und wird
nicht das letzte Mal sein, dass ich dieses Läufer-Manna gekostet
habe. Gestärkt nimmt man dann den nächsten Anstieg zum "Glasberg"
(km 38,48 / 760 m) in Angriff und erreicht an der "Alten Ausspanne"
(km 39 / 742 m) vorbei den "Nesselberg" (km 40,51 / 747 m). 300
m weiter ist die nächste Getränkestelle "Neue Ausspanne". Über "Krämerod"
(Km 41,43 / 765 m), die "Schmalkalder Loipe" (Km 44,88 / 881 m)
ist die "Ausspanne Neuhöfer Wiese" (km 45,41 / 850 m) erreicht.
Dort wartet die nächste Verpflegungsstation auf die Läufer. Weiter
geht es über den "Wachsenrasen" (km 47,95 / 815 m) und "Hirtenrasen"
(Km 50,2) zur Getränkestelle "Gustav-Freytag-Stein" (km 51,25 /
876). Über die Rollerstrecke ist bei Kilometer 54,2 der "Grenzadler"
(837 m) bei Oberhof und damit die nächste Verpflegungsstelle erreicht.
Hier erfolgt eine Zwischenzeitnahme, und es gibt für erschöpfte
Läufer die Möglichkeit zum Ausstieg, von der einige jedes Jahr Gebrauch
machen. Ein Transport mit Kleinbussen zum Zielort Schmiedefeld wird
vom Organisator gestellt. An dieser Stelle möchte ich zwei Zahlen
nennen: am Start in Eisenach wurde von einer Rekordmeldung von 1830
Läufern gesprochen, das Ziel in Schmiedefeld erreichten 1481 Teilnehmer.
Es sind also immerhin 350 der gemeldeten Läufer im wahrsten Sinne
des Wortes auf der Strecke geblieben oder möglicherweise auch nicht
angetreten. Die Läufer haben ab dem Grenzadler noch fast 20 Kilometer
zu bewältigen. Rechts an Oberhof vorbei geht es zum "Rondell" (
Km 56 / 826 m), mit einer weiteren Getränkestelle. Der nun folgende
Streckenteil wird ebenfalls von den Läufern des Halbmarathons und
den Wanderern der 15 km-Wanderung genutzt. Einigen Wenigen begegnet
man auf den verbleibenden Kilometern noch. Für alle steht nun noch
der Anstieg zum Großen Beerberg, dem mit 982 m höchsten Punkt des
Thüringer Waldes, bevor. Vom Rondell aus geht es an der "Sommerwiese"
(855 m) vorbei, passiert kurz danach das Km 60-Schild und erreicht
die Getränkestelle an der "Suhler Ausspanne" (Km 60,24 / 922 m),
bevor es dann zum höchsten Punkt der Strecke "Plänckners Aussicht"
(Km 61,77 / 973 m), unterhalb des Gipfels des Großen Beerberges,
geht. Das Schild mit der Höheangabe und einem kleinen Aussichtsturm/Plattform
sieht man links oberhalb der Laufstrecke. Von nun an geht es fast
nur noch bergab an einer Wetterstation vorbei zur letzten Verpflegungsstelle
"Schmücke" (Km 64 / 916 m) und zur letzten Getränkestelle "Kreuzwege"
bzw. "Bierfleck" (Km 68,26 / 816 m). Warum diese Stelle "Bierfleck"
heißt, konnte leider keiner der Läufer um mich herum beantworten,
aber zumindest erhält man hier "nomen est omen" ein Köstritzer Schwarzbier,
ebenfalls eine Besonderheit beim Rennsteiglauf, welcher für die
letzten Kilometer noch einmal Energie liefert. Vom Schwarzbier euphorisiert
(wenn man das nach fast 70 km so sagen kann) erscheint dem Läufer
das Ziel von hier nicht mehr weit. Immer mehr Zuschauer stehen nun
an der Strecke und durch die Gartenanlagen der Gemeinde Schmiedefeld
laufend, kann der Läufer bereits den Trubel vom Sportplatz hören.
Und dort wird man nach den 72,7 Kilometer auch gebührend empfangen.
Zahlreiche Zuschauer entlang des Zielkanals, Begrüßung der Läufer
durch den Moderator und fetzige Musik lassen die Läufer die bewältigten
Strapazen fast vergessen und "tragen" einen die letzten Meter förmlich
ins Ziel.
Im Ziel: Nach dem Zieleinlauf erhalten die Läufer die obligatorische
Finisher-Medaille und es gibt die gewohnt gute Zielverpflegung mit
Läufersuppe und Köstritzer. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit
sich massieren zu lassen oder im Festzelt noch etwas seine eigene
und die Leistung der anderen zu feiern. Alles nach dem Motto: guter
Service und eine entspannte Atmosphäre! Für die Teilnehmer gibt
es einen Busservice zurück in die Startorte oder man kann noch etwas
über das Festgelände in Schmiedefeld bummeln und sich mit Thüringer
Spezialitäten als Souvenir eindecken.
Fazit: Der "Mythos Rennsteiglauf" lebt! Und diese perfekt organisierte
Großveranstaltung mit der landschaftlich schönen Strecke ist zu
Recht ein Aushängeschild für die Region Thüringer Wald! Rennsteig
- wir sehen uns wieder!
Weiter Informationen und Ergebnisse unter www.rennsteiglauf.de
Jens Hamann
Leser-Kommentar zu den Testberichten
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Betreff Rennsteiglauf-Berichte von Jutta Eis und Jens Hamann
Beide 'beschweren' sich, dass sie das Finisher-Shirt bereits mit der Start-Nr.Ausgabe erhielten. Dies wurde schon vor etlichen Jahren so praktiziert, lediglich seit ca. 3-4 Jahren wurden die Shirts nach dem Einlauf ausgegeben, was zur Folge hatte, dass sich lange Schlangen vor der Ausgabe bildeten und die T-Shirts 'ausgingen'. Es macht ja auch keinen Sinn, verschwitzt wie man ist, Shirts zu probieren. Ich finde die Rückkehr der Ausgabe mit den Start-Nr. ok.
Gruß Ingrid Flechsig
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