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6. Karstadt Marathon vom 17. Mai 2009

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier >>

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© Ein Beitrag aus dem Archiv von running-pur ONLINE


Testläufer Andreas Zoll über den 6. Karstadt Marathon vom 17. Mai 2009

][ Andreas Zoll ][ Tim Jacobsen ][ Hans-Jörg Janko ][ Norbert Fasel ][
][ Daten & Fakten ][
][ weitere Testberichte ][

Nass ist nass

16.05.2009 Ankunft Essen, Hachestraße um 16.30 Uhr. Wir haben Riesenglück und bekommen gleich einen Parkplatz und spazieren bei sonnigem Wetter zur Messe. Die Startunterlagenausgabe erfolgt völlig problemlos. Die Messe ist gut besucht und wir schlendern noch kurz zwischen den großzügig bemessenen Gängen hindurch. Meine Freundin und ich fahren weiter nach Duisburg wo wir für die Nacht bei Bekannten unterkommen. Als ich am Morgen des 17.05.2009 aufstehe: Verhangener Himmel und Regen! Nun gut, dachte ich, egal wie das Wetter ist – du läufst!
Wir fuhren um 9.15 Uhr los Richtung Start Oberhausen, Vestische Straße. Leider war die Ausschilderung zum Startbereich schlecht. Wir haben keine Hinweisschilder gesehen, die Autofahrer zum Start geführt hätten – ein Hoch auf das Navi. Auch hierzu sei angemerkt, dass der Start in Oberhausen für mich lange Zeit ein Rätsel war. Weder im Internet noch in der per Post zugesandten Anmeldebestätigung war ein Hinweis auf den genauen Startort. Diesen erhielt ich erst in einer sehr schlecht lesbaren Karte im Karstadt-Marathon-Magazin. Der Auszug der Karte war viel zu klein, gleiches galt dann auch insbesondere für den Zielbereich, kaum lesbar und sehr verwirrend. Als wir ankamen: Regen! „Das wird der erste Marathon, den ich komplett im Regen laufe“ dachte ich nur! Zunächst hatte ich mich entschieden mit kurzer Hose und zwei T-Shirts zu laufen, bei 12,5 Grad habe ich dann kurzfristig das untere Shirt ausgezogen – was soll es – nass ist nass!
Den Startblock konnte man gut finden und trotz des schlechten Wetters fanden sich recht viele Zuschauer ein. Die Stimmung war gedrückt, der Moderator versuchte aber die Stimmung anzufeuern, was ihm teils auch gelang. Nun suchte ich recht lange die Abgabe des Kleiderbeutels. Hier wäre eine Ausschilderung wirklich hilfreich gewesen, aber die Orientierung an „da stehen zwei Lastwagen“ half denn doch. Auch die auf Laufveranstaltungen mittlerweile fast üblichen Dixi-Toiletten ließen, was Hygiene angeht, sehr zu wünschen übrig.
Start war geplant um 10.30 Uhr. Tatsächlicher Start 11.00 Uhr. Das war schon schlimm, eine halbe Stunde im Regen zu stehen und langsam durchzufrieren. Ich lief hin und her, stelle mich dann, wie viele andere Läufer auch, unter einen Hausvorbau. Die Stimmung schwankte zwischen Missmut über die lange Verzögerung und Freude auf den Lauf bei den Läufern. Dann kam aber endlich das Zeichen, dass es losgehen konnte. Zuerst die Inliner, dann die Schülerstaffeln und zu guter Letzt die Marathonis – und es regnete. Aber jetzt, wo es losging, war die Stimmung gut. Die 870 Marathonis klatschten beim Start der Inliner und Schüler. Start! Los ging es für uns auf die 42,195 KM. Es lief. Meine vorgenommene Zeit hatte ich bereits in den ersten Kilometern unterschritten und ich war verwundert wie viele Menschen am Straßenrand standen und uns zujubelten. Ein dickes Kompliment an alle die, die sich unter Bushaltestellen, Hauseingängen, unter Regenschirmen oder sonstigen Unterständen zusammen gefunden haben, um zu schauen oder auch aktiv anzufeuern. Pfeifen, Knarren, Klappern, Aufmunterungsrufe, es war alles dabei. Ich ließ mich von der Begeisterung der Zuschauer anstecken, klatschte mit, schwenkte meine Arme in alle Richtungen – einfach tolle Stimmung. So ging es Kilometer für Kilometer weiter. Die Versorgungsstände waren in hoher Anzahl vorhanden, aber: Die erste Banane habe ich nach 15 Kilometern gesehen, vorher gab es nur Wasser und Tee. Irgendwann kam Iso dazu – meiner Ansicht nach zu spät. Die Auswahl an Verzehrbarem war mit Bananen sehr beschränkt, hier hätte der Veranstalter einfallsreicher sein können. Die Ausschilderung der Versorgungsstände und die Übergabe von Getränken und Speisen war reibungslos. Kompliment an die vielen Personen, die sich hier engagiert haben!
Mein Zeitschnitt war nach 21 Kilometern bei 4.30 Min/km. War ich zu schnell? Irgendwie lief ich dann auch recht alleine, aber die Sonne kam heraus und es wurde plötzlich richtig warm und die Luft deutlich schlechter. Es entschädigte aber die interessante Landschaft und die vielen Städte, durch die man gelaufen ist. Gladbeck war das Highlight der Stimmung! Zwischendurch führte ich nette Gespräche mit anderen Läufern und traf nach ca. 24 Kilometern auf zwei Läufer, die mich für lange Zeit begleiteten. Einer lief dann schneller, und ich blieb mit Michael aus Paderborn bis Kilometer 36 zusammen, dann kamen für mich 6 schwere Kilometer, ich musste das Tempo drosseln, aber die Zuschauer feuerten an! Einer hielt zwei Kilometer vor dem Ziel ein Schild hoch, ich solle den „Kenianer in mir wecken“. Nur habe ich den dann irgendwie doch nicht bei mir gefunden!
Der Zieleinlauf am Limbecker Platz in Essen war wieder einmal ein Erlebnis der besonderen Art. Wie bei jedem Marathon ist es dieser Moment, der es wert ist 42,195 Kilometer zu laufen. Du hast es geschafft! Und es ist großartig von so vielen Menschen empfangen zu werden. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr: 3:22 Std., aber warum zeigt die Uhr am Einlaufbogen 3.02 Std. an? Ich war verwirrt, aber egal –geschafft!
Nach dem Zieleinlauf erhielt ich sofort meine Medaille und lief weiter zu den Versorgungsständen. Hier wunderte ich mich sehr über die angebotene seltsame Vielfalt: Fleischwurst, Hackbällchen, Bananen, Weißbrot, Schmalzbrote, Snickers, Twix. Viele Stände waren verwaist. Merkwürdig, was hier den Läufern nach einem derart kräftezehrenden Erlebnis angeboten wurde. Es gibt besser geeignete Nahrungsmittel! Ein ganz klares Minus für den Veranstalter. Die „Versorgungsmeile“ nach dem Ziel zog sich endlos. Die Absperrgitter links und rechts an der Straße waren zusätzlich mit Sichtschutz verhangen. Warum? Meine Freundin und ich hatten verabredet, dass wir uns per Handy verständigen, um uns zu finden. Sie hat mich zwar einlaufen sehen, aber durch die undurchsichtige Absperrung hatten wir massive Schwierigkeiten, uns zu finden. Wir trafen uns dann bei der Kleiderbeutelausgabe. Aber bis dahin war der Weg unendlich weit; noch eine Straße, um die Ecke über einen Schotterparkplatz zum Zelt wo ursprünglich die Messe war. Ich frage mich, warum es den Läufern und Angehörigen so schwer gemacht wurde sich zu finden. Klarere Ausschilderungen, auch für die Angehörigen, z. Bsp. Mögliche Treffpunkte, wären deutlich von Vorteil gewesen. Auch hier ein dickes Minus für den Veranstalter - das geht besser. Für den Rückweg mussten wir die komplette „Versorgungsmeile“ außen wieder zurück um zum auf der anderen Seite geparkten Auto zu kommen.
Zusammenfassend war es ein schöner Lauf mit viel zu Sehen, aber mit einigem was verbesserungswürdig erscheint. Meine Zeit war dann 3:21:42 Std. was mir den achten Platz in der Altersklasse M35 bescherte.


Testläufer Andreas Zoll über den 6. Karstadt Marathon vom 17. Mai 2009

][ Andreas Zoll ][ Tim Jacobsen ][ Hans-Jörg Janko ][ Norbert Fasel ][
][ Daten & Fakten ][
][ weitere Testberichte ][

Triple-A-Rating für dieses Top-Event

Ein Triple-A-Rating für die Laufsportveranstaltung mit den zwei Startorten in Dortmund und Oberhausen ist nicht übertrieben: Atmosphäre satt an der Strecke trotz Dauerregen, ein anspruchsvoller – um nicht zu sagen anstrengender – Streckenverlauf und eine nicht durchgehend asphaltierte Laufstrecke. Dazu die Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebietes aufgereiht wie auf einer Perlenkette: Vom Gasometer in Oberhausen über die Veltlins-Arena auf Schalke, die Zeche Zollverein bis hin in die Essener Innenstadt, die baustellenbedingt auf den letzten Kilometern nicht mit Einblicken in die Unterwelt einer Stadt geizte.

Verbesserungswürdig wäre mit Sicherheit die Ausschilderung sowohl zur Veranstaltung als auch, um von dort wieder weg zu kommen. Auf dem dem Start nächstgelegenen Bahnhof gab es keine Hinweisschilder und auch, um die Garderoben und Duschen nach dem Zieleinlauf zu finden, brauchte es etwas detektivischen Spürsinn. Etwas mehr Komfort hätte auch dem Dusch- und Umkleidezelt gut getan. Sehr nachahmenswert ist die Option, die Startnummer am Renntag selbst abholen zu können, insbesondere wenn diese so flexibel wie in Oberhausen gehandhabt wird. So war es kein Problem, noch fast zeitgleich mit dem Startschuss die Startnummer in Empfang zu nehmen. Da fiel die fast einstündige Verspätung der Bundesbahn bei der Anreise nicht ins Gewicht, insbesondere da auch die Strecke selbst erst mit einiger Verspätung freigegeben wurde.

Tim Jacobsen


Testläufer Hans-Jörg Janko über den 6. Karstadt Marathon

][ Andreas Zoll ][ Tim Jacobsen ][ Hans-Jörg Janko ][ Norbert Fasel ][
][ Daten & Fakten ][
][ weitere Testberichte ][

Startverzögerung trübt den Genuss

Vorweg die Zusammenfassung des 6. Karstadt-Marathon

Marathonmesse: gut +
Start: ungenügend
Strecke: gut
Zielbereich: befriedigend
Organisation: ungenügend

Mein Fazit
Ein Schlag ins Gesicht für alle, die Geld für den 6. Karstadt-Marathon bezahlt haben. Die Startverzögerung auf der Strecke Dortmund-Essen von nahezu 53 Minuten ist ein absolutes No go. Das kann auch nicht mit einer gut organisierten Messe oder einer abwechslungsreichen Strecke wieder gut gemacht werden.

Meine Freundin und ich starten für die LG Donatus Erftstadt und laufen im Jahr ca. vier Marathons und einen Ultra, aber so was hatten wir noch nicht erlebt !

Aber der Reihe nach, es beginnt mit ......

 

Abholung der Unterlagen

Zwei Tage vor dem Marathon fahre ich nach Essen, um meine Unterlagen abzuholen. Die Aushändigung geht reibungslos und schnell vonstatten. Das Orga-Team hat diesbezüglich ganze Arbeit geleistet. Je nach Anmeldezeitpunkt beträgt die Startgebühr 39 bis 75 für den Marathon und für den Halbmarathon werden 29 bis 50 fällig. Angesichts des organisatorischen Aufwandes (wie z.B. die hervorragende Streckenabsperrung und das Verpflegungsdorf) ist die Gebühr akzeptabel. Zudem gibt es ein weißes Funktionsshirt von Adidas und ein unbrauchbares Startnummernband in der Einheitsgröße XXXL.

Ich schlendere noch über die Messe. Es gibt eine große Anzahl an Getränke- und Verkaufsständen. Auf meiner imaginären Einkaufsliste stehen noch ein paar Saucony-Trainingsschuhe und Wettkampfnahrung. Das richtige Schuhwerk ist Dank der Laufschuhexperten von Laufsport Bunert schnell gefunden, das Problem mit der Wettkampfnahrung gestaltet sich etwas schwieriger.

Ich werde u.a. auf einen Probier- u. Verkaufsstand von Dextro-Energy aufmerksam und komme mit dem Verkäufer ins Gespräch. Ich erkläre ihm, dass ein Marathon schon hart genug ist und ich deshalb während des Laufes gerne auf das Runterwürgen von Kohlenhydrat Powerbar Gel verzichten würde. Egal ob aufgelöst oder konzentriert, geht einfach nicht mehr!
Im Verlauf des Gespräches werde ich zum Probieren aufgefordert. Spaßeshalber erkläre ich noch, dass ich weder aktiver Golfspieler bin, noch meine schulpflichtige Tochter Apotheken-Traubenzucker benötigt.
Mit Verwunderung musste ich jedoch feststellen, dass die Dextro-Energy-Teile schmecken, locker-leicht sind und die Zusammensetzung angesichts des Geschmackes top ist. Na, da hat sich der Messebesuch doch voll gelohnt.

 

Vorm Start

Das Besondere des Karstadt-Marathon ist, dass es zwei Startpunkte (Oberhausen und Dortmund) gibt. In Gelsenkirchen treffen die beiden Marathonstrecken aufeinander, es geht Richtung Ziel in die Essener Innenstadt. Beim Halbmarathon geht?s von Gelsenkirchen nach Essen. Prominentester Halbmarathoni bzw. Walker ist IRON CALLI, Reiner Calmund (Startgewicht: 137 kg), der von Joey Kelly trainiert wird.

An dieser Stelle: meinen sportlichen Respekt an IRON CALLI und den sympathischen Joey Kelly.

Wir reisen mit dem Auto an und parken am Opelwerk in Dortmund. Das Eintreffen am Parkplatz musste vor 9:00 Uhr erfolgen, da ab dieser Zeit laut Veranstalter die ersten Straßensperrungen erfolgen. Zügig und unkompliziert werden wir mit einem bereitstehenden Shuttlebus zum Start gefahren.

 

Der Start bzw. die Katastrophe

Wie zwei Drittel der ca. 2500 Marathonis entscheide auch wir uns für den Start von Dortmund aus. Meine Startnummer weist einen roten Punkt auf und ich starte dementsprechend im 1.ten Block. Zugläufer sind in ausreichender Anzahl vorhanden und mit Schild und farbigem T-Shirt gekennzeichnet.

Das Wetter ist regnerisch (ca. 14 °C) und die Katastrophe nahm ihren Lauf.

10:00 Uhr Der letzte Zeitpunkt für die Abgabe der Kleiderbeutel. Diese werden dann in das Ziel nach Essen transportiert. Es regnet

10:15 Uhr Aufruf zur Startaufstellung. Zum Glück hat es aufgehört zu regnen

10:30 Uhr Offizieller Start ! ! ! Eigentlich würde jetzt gestartet, doch der Anmoderator berichtet von einer kleinen Verzögerung in Bochum

10:40 Uhr Es fängt wieder an zu regnen. Die Top-Athleten laufen sich noch mal warm, Die Läufer/innen werden, so weit es geht, bei Laune gehalten und vom Anmoderator zugequatscht

10:50 Uhr Nichts passiert, außer dass es weiter regnet und der Anmoderator weiter quatscht

11:00 Uhr Nichts passiert

11:10 Uhr Nichts passiert

11:15 Uhr Der Anmoderator bittet um Startaufstellung

11: 17 Uhr Pfiffe und Buh-Rufe der durchnässten Läufer/innen werden lauter

11:18:50 Uhr Peinlich schnelles Runterzählen des Anmoderator von 10 auf 1

11:19 Uhr Mit 49 Minuten, in Worten neunundvierzig setzt sich der erste Startblock in Bewegung

11:23 Uhr In den hinteren Startblöcken kommt es zu tumultartigen Zuständen. Unmittelbar nach dem ersten Startblock (mit den 3 Std.-Zugläufern) setzt sich nicht der mittlere, sondern der letzte Startblock (mit den 5 Std.-Zugläufern) zusammen mit den Staffelläufern in Bewegung. Meine Freundin Anke Korgel die sich 53 Minuten im mittleren Startblock (mit den 4 Std.-Zugläufern) sich die Beine in den Bauch stand erzählt mir nach dem Lauf, dass daraufhin die Hälfte des mittleren Startblocks über die Absperrungen kletterte und mit gestartet ist. Chaos pur ! ! !

Anmerkung: Wenn ein Zug der Deutschen Bundesbahn 53min-Verspätung hat, hat der Kunde Anrecht auf eine Entschädigung. Gleiches sollte auch für den 6. Karstadt-Marathon gelten !

 

Die Strecke

Die ersten Kilometer war man damit beschäftigt den Strassenpfützen auszuweichen. Die Strecke geht durch den Ruhrpott und dementsprechend interessant ist die Landschaft und das Publikum. Das Streckenprofil weist gelegentliche leichte Steigungen bzw. Gefälle auf. Die Strassen sind Dank der vielen Streckenposten super abgesperrt. Die Verpflegungsstationen sind ok. U.a. läuft man als Highlight durch eine Fertigungshalle eines Opelwerkes und durch den Außenbereich einer Zeche.

 

Der Zielbereich bzw. nach dem Ziel

Vorbei an Getränke- und Verpflegungsständen müssen wir noch knapp 1 km bis zu unseren Kleiderbeuteln laufen. Das gleiche gilt für den Weg zum Shuttlebus-Parkplatz. Ausschilderung => Fehlanzeige ! Vielen Dank, das gibt uns den Rest, wir sind bedient !

Text: Hans-Jörg Janko


Testläufer Norbert Fasel über den 6. Karstadt Marathon

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Schnelle Jungs aus Kenia

Im Vorfeld des Karstadt-Ruhr-Marathons, des sogenannten Twin- oder Y-Marathons, der in zwei Städten (Oberhausen und Dortmund) startet und ein gemeinsames Ziel in Essen ansteuert, gab es eine Reihe kritischer Stimmen, da ein neuer Veranstalter die Organisation übernommen hatte. Da ich einen Freistart von running-pur (Danke!) erhalten hatte, war ich mal gespannt, was da auf mich zukommt, wobei ich eigentlich ganz optimistisch war, da der selbe Veranstalter auch den Marathon in Bonn durchführt, der bis auf einige Schwächen bei der Internetpräsenz eigentlich eine ziemlich runde Sache ist.

Die Marathonmesse findet in Essen in einem großen Zelt in der Nähe des HBF statt. Da ich Donnerstag abends eh geschäftlich nach Frankfurt musste, wollte ich mir die (mögliche) Abholung der Startunterlagen am Veranstaltungstag ersparen und das Ganze auf dem Weg erledigen. Entgegen meinen Befürchtungen gab es unmittelbar am Zelt Parkplätze für Teilnehmer, so dass man parkgebührenfrei fast bis an den Counter fahren konnte. Im Zelt das übliche Angebotssortiment aus z.T. reduzierter Laufausrüstung, Herstellern von Gels, Riegeln, Sonnenbrillen etc. und einigen Ständen von Laufveranstaltern. Meine Startunterlagen erhalte ich unproblematisch und zügig, zum Glück werfe ich noch einen Blick auf meine Startnummer, die zwar mit Vornamen versehen, ansonsten aber völlig jungfräulich ohne jegliche Farbmarkierung daher kommt. Auf Nachfrage bestätigt sich meine Befürchtung, dass ich somit als Rookie gelte und ganz hinten starten dürfte. Am Trouble-Desk erhalte ich auf meine Bitten noch einen gelben Punkt auf die Nummer, allerdings kann (oder will?) mir keiner sagen, welche Zeiten, denn welchem Block entsprechen. Letztlich stellt sich heraus, dass weder die von mir angegebene Bestzeit noch die angestrebte Zielzeit das Geringste mit der Punktfarbe zu tun hat, angeblich soll Gelb für Läufer ab 4h aufwärts gewesen sein. Ansonsten enthält die Tüte noch einen Schwamm und jede Menge Papier (positiv: die Running mit Laufschuhtest 2009), das etwas langweilige Teilnehmershirt gibt es an einem weiteren Stand. Alles ziemlich zügig, unkompliziert, Schlangestehen nicht erforderlich.

Am Veranstaltungstag fahre ich zeitig Richtung Bochum-Langendreer. Auf der Hinfahrt schüttet es und ich denke an die Teilnehmer des Halbmarathons, die jetzt im Regen stehen und hoffe, dass das Wetter auch für sie noch aufreißt. Gelaufen ist der Tag vermutlich für den Porschefahrer, der (wegen hohen Tempos bei Sch…wetter?) seinen Wagen unfreiwillig im Böschungsgraben neben der A 43 geparkt hat. Die Teilnehmerparkplätze am Opel-Werk sind nur bis neun erreichbar, da die Strecke unmittelbar über die Zufahrtsstraße führt. Start soll um 10:30 Uhr sein. Diese Info ist seltsamerweise dem 44-seitigen Hochglanzheft, das in der Starttüte zu finden war, nicht zu entnehmen, genauso fehlt in diesem (und übrigens auch im Internet) ein Höhenprofil, obwohl offensiv damit geworben hat, dass man die Strecke entschärft habe und daher ein neuer Streckenrekord angestrebt werde. Vom Parkplatz werden wir per Bus-Shuttle in den Startbereich gebracht. Ausschilderungen ab hier seltsamerweise keine. Die Zahl der Dixies, die allerdings sehr ordentlich sind, ist, diplomatisch ausgedrückt, überschaubar. Eine ganze Reihe Dixies, die im Lageplan des Startbereichs eingezeichnet waren, sind schlicht nicht da. Ein Umkleidezelt oder eine andere Möglichkeit zum Unterstellen kann ich ebenfalls nicht entdecken. Zum Glück hat im Moment der Regen erst mal aufgehört. Eine entgegen kommende Läuferin fragt einige Helfer, wo die Toiletten seien; die sind zwar sehr nett und hilfsbereit, müssen aber passen! Zum Glück kann ich weiterhelfen, und suche mir dann, wie viele andere Läufer auch, einen Platz im Bereich zweier Tankstellen, die geschlossen haben, aber deren Vorfläche großzügig überdacht ist. Als es zwischenzeitlich wieder etwas regnet, sammelt sich hier das Gros derjenigen, die auf den Start warten. Opelaner, mit ihren gelben „wir sind Opel“ T-Shirts, die man sonst aus den Nachrichten kennt, sammeln Unterstützungsunterschriften. In diesem Moment werden Nachrichten zu Menschen und man fragt sich, welche Probleme man als Läufer eigentlich so hat, hier herrscht zum Teil echte Existenzangst.

Rechtzeitig vor dem Start hört der Regen wieder auf, Kleiderbeutel abgeben (zwar auch nicht ausgeschildert, aber die beiden LKW sind eigentlich nicht zu übersehen) und dann noch mal kurz zu den Dixies. Hier, vor dem Feld machen sich mittlerweile die Eliteläufer warm, eine ganze Kohorte Kenianer, die bei den Männern später Platz 1-10 belegen werden und da sehe ich auch die favorisierte Luminita Zaituc, die noch mal für Berlin testen will, aber bei Halbzeit aussteigen wird. Nur noch wenige Minuten bis zum Start, ab in den Startblock, alte Shirts und Folien, die die Läufer warm halten sollen, fliegen an die Seite, die Musik läuft laut, wie immer vor dem Start, die Startzeit kommt und es passiert… nichts. Fünf Minuten drüber, der Moderator sagt immer noch „gleich geht’s los“ und es passiert nichts außer, dass es wieder anfängt zu regnen. Ab hier kommen minütliche Durchhalteparolen, aber weitere Infos gibt’s erst mal nicht. Ca. 20-25 min drüber und der Starter spricht von einer fehlenden Startfreigabe durch die Stadt Bochum, aber gleich geht’s bestimmt los. Die Läufer, denen im Regen zunehmend kalt wird, sammeln die Folien wieder aus den Pfützen, einen sehe ich ziemlich schnattern. Die Zeit verrinnt, Unmut macht sich breit, neben mir schimpft ein italienischer Teilnehmer, diplomatischerweise allerdings in seiner Muttersprache. Einige Helfer lassen mich und eine Reihe weiterer Teilnehmer auf die Ladefläche eines LKWs, so dass wir zumindest nicht noch nasser werden. Unmut wird durch eine Art Galgenhumor abgelöst, eigentlich das pure Chaos, Infos weiter Mangelware. Irgendwann heißt es, jetzt geht es wirklich los, alles kehrt zurück in den Startblock und mit „nur“ 50 Minuten Verspätung geht es endlich los. Letztlich stellt sich heraus, dass angeblich einige Absperrungen an einer Kreuzung in Bochum in der Nacht gestohlen/entfernt worden sind. Dass man in einem solchen Fall nicht starten kann und die Sicherheit der Teilnehmer vorgeht ist O.K., aber merkt man so etwas wirklich erst zwei Minuten vor dem Start???

Nach dem Start, der leicht bergab führt, laufen alle ziemlich zügig los, allen ist kalt, erst mal warm laufen. Eigentlich wollte ich auch nur locker laufen, eine Woche nach einem Hunderter mit diversen Höhenmetern, aber mir ist auch kalt, es läuft und einen Schritt rausnehmen kann ich später auch noch. Nach kurzer Zeit verlassen wir Dortmunder Stadtgebiet und betreten Bochumer Boden, im Startfeld durch reichlich Trikots repräsentiert, man feiert noch die Rettung der Unabsteigbaren vom Vortag. An der Strecke nicht allzu viel Publikum, kein Wunder bei dem Wetter, diejenigen, die da sind, geben sich aber eine Menge Mühe. Nach einigen Kilometern geht es von der Straße ab auf das Werksgelände von Opel und die Strecke führt durch das Preßwerke, wo die Karosserieteile gefertigt werden. Eine gigantische Halle, riesige Maschinen (die heute stillstehen, wie laut mag es hier normal sein?), das Ganze untermalt von live gespielter klassischer Musik und dazu „wir sind Opel“, ein echtes Highlight. Nach 6-7 km hat der Regen jetzt aufgehört, später kommt sogar die Sonne raus. Ab jetzt geht es weiter durchs Revier, wer sich nicht auskennt, weiß nicht, in welcher Stadt man gerade ist, Passagen ohne Publikum und Stimmungsnester wechseln einander ab, man feiert das Ereignis, sich selbst, den VfL und S04 (Dortmund ist eher unterrepräsentiert). In regelmäßigen Abständen Verpflegungsposten, getränkemäßig gut ausgestattet, reichlich Helfer, feste Nahrung eher bescheiden. Ich überhole weiter, es läuft einfach, Tempo rausnehmen kann ich immer noch später und ich laufe auf die noch recht große 03:30er Gruppe auf, die mit Tempomacher unterwegs ist. Um nicht an den Verpflegungsständen mit dieser großen Traube gleichzeitig anzukommen lauf ich langsam aber sicher vorbei, eigentlich immer noch ungeplant zu schnell. Irgendwann kommen wir dann zum Treffpunkt der beiden Strecken, wo wir auf die Starter aus Oberhausen treffen. Da diese „nur“ eine knappe halbe Stunde zu spät gestartet sind, sind hier die Läufer, die sub 4 h laufen wollen, so dass man weiter einen nach den anderen überholen kann. Irgendwann dann bei km 37 (?), bei Durchqueren des Unesco-Weltkulturerbes Zeche Zollverein merke ich, dass es ab jetzt schwer werden wird. Zum Glück kommt hier noch mal der 03:30er Zugläufer von hinten, dessen Grüppchen mittlerweile auf vier Begleiter zusammengeschmolzen ist. Da lass ich mich noch mal mitziehen, als es dann allerdings bei km 39 noch mal bergauf geht, muss ich die Gruppe ziehen lassen. Oben angekommen sind es allerdings nur noch knapp zwei km, da kann ich noch mal Tempo aufnehmen. Ab hier werden auch die Zuschauerspaliere deutlich dichter, das hilft auch noch mal. Dann, blöde 700 m vor dem Ziel bekomme ich plötzlich einen Krampf hinten im Oberschenkel. Stehen bleiben, Fußspitze gegen die Bürgersteigkante, besser, zwei Schritte, Krampf wieder da, Fußspitze…. Das Ganze wiederholt sich dreimal, ich krieg den Krampf nicht gelockert, probier es dann mal mit ein paar Schritten rückwärts. Die andere Bewegung hilft, ich kann wieder anlaufen, das Bein wird locker, Tempo steigt, sogar eine Art Endspurt ist noch drin und mit (ganz) knapp über 03:30 h laufe ich deutlich fixer als für diesen Lauf, der nur zum Auslaufen vorgesehen war, ins Ziel. Stimmung auf den letzten paar hundert Metern prima, viel Publikum, klarer Pluspunkt.

Nach dem Ziel die übliche Medaille und dann folgt eine lang gestreckte Reihe von Verpflegungsständen, die recht gut bestückt sind. Allerdings ist genau das auch das Problem, der Bereich ist ziemlich lang gestreckt, danach ist es noch ein ganzes Stück bis zur Massage und an der vorbei bis man endlich bei der Kleiderausgabe angekommen ist. Die findet in dem ehemaligen Marathonmessezelt statt und funktioniert einwandfrei. Wegweiser allerdings auch hier im Ziel wieder Mangelware. Nach dem Lauf kann man sich per Bus-Shuttle für noch mal 5 € extra wieder zu seinem Auto bringen lassen, alternativ kann mit der Startnummer auch der ÖPNV genutzt werden.

Fazit: Für das Wetter kann keiner was, allerdings weist der Marathon für eine Veranstaltung, die bereits zum sechsten Mal stattfindet, organisatorische Schwächen auf, die nicht nachvollziehbar sind. In Anbetracht eines stolzen Startgeldes (bis zu 75 € für Nachmelder) sind hier gewisse Ansprüche seitens der Teilnehmer gerechtfertigt und nicht unangemessen. Ob das Prinzip des Twin-Marathons bei gerade mal 2300 Marathonfinishern auf Dauer durchgehalten werden kann, erscheint zumindest fraglich, die Startfelder wurden durch diverse weitere Wettbewerbe (HM, Staffeln, Skater…) aufgepeppt. Ein Sonderlob für die Schülerstaffel, die starteten angeblich ohne Startgeld, insofern gute Nachwuchsförderung, und im Gegenzug zu manch anderer Veranstaltung waren die Wechselzonen richtig gut organisiert, so dass es nicht zu Behinderungen kam. Hängen bleibt außerdem als Highlight das Opel-Presswerk und das Thema „Wir sind Opel“. Erstaunlicherweise schafften die schnellen Jungs aus Kenia übrigens trotz der Startverzögerung einen neuen Streckenrekord.

von Norbert Fasel


Daten & Fakten über den 6. Karstadt Marathon vom 17. Mai 2009

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Drei Athleten unter 2 Stunden 10 Minuten

- Neuer NRW- und Streckenrekord beim 6. Karstadt Marathon
- Gleich drei Athleten bleiben unter 2 Stunden 10 Minuten

Dortmund/Essen, 17. Mai 2009: Das bereits im Vorfeld angekündigte starke Marathon-Starterfeld und der Angrif auf den Streckenrekord und die NRW-Rekordzeit wurden beim 6. Karstadt Marathon in die Tat umgesetz. Der Kenianer Samson Bungei siegte mit neuem Strecken- und NRW-Rekord von 2:09:21 beim 6. Karstadt Marathon. Damit verbesserte er den alten NRW-Rekord aus dem Jahr 2007, der in Düsseldorf aufgestellt worden war und bei 2:09:47 lag, trotz widriger Wetterbedingungen, einer Startverzögerung und anfänglichen starken Regengüssen deutlich. Auch der alte Streckenrekord des Karstadt Marathon aus dem Jahr 2004 von Phaustin Baha, der bei 2 Stunden 10 Minuten und 8 Sekunden lag ist nun Geschichte. Auch der Zweitplatzierte des 6. Karstadt Marathon, Bett Hillary Kiplagat (2:09:27 Stunden) und der Dritte Raymond Kipkoech (2:09:35 Stunden) blieben unter der Marke von 2 Stunden und 10 Minuten. Bei den Frauen siegte die Kenianerin Rose Chesire mit neuer persönlicher Bestzeit in einer Zeit von 2:36:50 Stunden. Es folgten ihr Jane Nyambura (Kenia) mit 2:37:18 Stunden und Selina Chelimo (Kenia, 2:44:23). Die deutsche Topläuferin Luminita Zaituc stieg bei Kilometer 22 aufgeben. Bester Deutscher wurde Carsten Schütz (TV Wattenscheid) mit einer Zeit von 2:36:13 Stunden.

Insgesamt waren knapp 13.500 Sportler zum 6. Karstadt Marathon gemeldet. Knapp 3.000 Marathonis, 6500 Halbmarathonläufer, 800 Inliner und 800 Walker sowie 1600 Schüler machten sich auf die drei mit einmaligen Industriekultur-Denkmälern gesäumten Strecken von Oberhausen, Dortmund (Marathonstarts) und Gelsenkirchen (Halbmarathonstart) auf ihren Weg nach Essen am Limbecker Platz. Einige hunderttausend Zuschauer trotztem dem Wetter und feuerten die Läufer entlang der 70 Kilometer langen Strecken an. Die Strecke führte die Athleten unter anderem durch die Zeche Zollverein oder das Presswerk von Opel, untermalt mit klassischer Live-Musik und etlichen Stimmungsmacher-Gruppen.

 

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