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Frankfurt am 20. August 2002
'direkten Hawaii-Quali'
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Hallo, Ihr!
Erstmal Euch allen Danke fürs Daumen Drücken und die netten
SMS. Wie Ihr gleich lesen werdet, ging es richtig gut -sicher auch wegen
Eurer Unterstützung.
Eigentlich war ich ja sehr skeptisch. Roth zu Toppen war und ist nicht
einfach. Weder bei der bekanntermaßen super-Organisation, den Strecken,
noch beim größten Pfand, dem bekanntermaßen weltbesten
Publikum. Und ich möchte schon soviel sagen, daß das Bessere
des Guten Feind ist. Doch auch Aber der Reihe nach.
Der Wettkampf begann mit für mich idealen Bedingungen: Neo erlaubt
und Wetter, das richtig schöne Hitze erwarten läßt. Das
Schwimmen war mit Massenstart von 1.800 Teilnehmern im Langener Waldsee
angesetzt. Der See doch recht groß und mit tief abfallenden Ufern
fast eine Arena war die Ideale Kulisse für den Auftakt. Als Schmankerl
für die Zuschauer war zwischen den 2 Runden ein kurzer Landgang angesetzt,
wo alle Athleten erfaßt wurden und man sich den Neo oder die Brille
zurechtrücken konnte. Etwas skeptisch stimmte mich die Erreichbarkeit
des Sees mit nur einer Zweispurigen Zufahrt und einem ca. anderthalb Kilometer
langen Fußmarsch zum Start. So wurde dann auch der Start wegen der
vielen (!) Zuschauer, die noch im Stau steckten um ca. 10 Minuten nach
hinten verlegt. Die Zuschauer brachten den See schon vor dem Start stimmungsmäßig
zum brodeln. Erstaunlicherweise ging es trotz Massenstart doch recht fair
beim Schwimmen zu. Hauen und Stechen war Fehlanzeige. Der kleine Landgang
wurde zum Blick auf die Uhr und zum Entleeren der Brille genutzt. Mit
unter 30 Minuten war ich sehr zufrieden. Doch meine Rechnung ging nicht
ganz auf, so daß ich mit 1:01h knapp über der Stundengrenze
blieb.Zufrieden war ich trotzdem. Der Wechsel war recht flott erledigt,
so daß es flott aufs Rad ging. Auch hier war ich über meine
Leistung skeptisch, versprach mir aber von der Radtour Anfang August mit
den beiden Bernhubers und Gunther von Genf nach Nizza einiges. Die Streckenführung
zunächst flach nach Frankfurt auf einer völlig gesperrten 4-Spurigen
Einfallstraße. Durch Frankfurt war die Streckenführung recht
"eckig" und man mußte auch ein Auge auf den nicht optimalen
Straßenbelag haben. Kampfrichter waren auch da, doch v. a. darauf
bedacht, daß man rechts fuhr. Schon in Frankfurt die ersten jubelnden
Zuschauer, doch es sollte besser werden. Viel besser. Nach Frankfurt auch
eine vollkommen gesperrte Runde, die 2 mal zu durchfahren war. Das Höhenprofil
war nicht ohne, doch bergig wäre nach unserer Tour durch die Alpen
absolut übertrieben gewesen. Absolut einzigartig war das Publikum,
das nicht nur in den Ortschaften die Straßen säumte. Es kam
hier voll die Ironman-Atmosphäre rüber, die Roth bisher so einzigartig
gemacht hatte.
Höhepunkt das "Beast", ein langgezogener Anstieg in Bad
Vilbel. Dort war fast kein Unterschied zum Solarer Berg bei Roth auszumachen.
Und das bei einer Premiere. Anschließend ging es wieder auf vollkommen
gesperrten Straßen durch Frankfurt. Sogar der City-Tunnel gehörte
völlig den Athleten. Sportlich gesehen war das Radeln eine Pharse,
um Klartext zu sprechen. Es bildeten sich Teilnehmerfelder (Pulks wäre
verschönigend) mit bis zu 150 Teilnehmern. Die Kampfrichter waren
überfordert, konnten teilweise garnicht mehr neben das Feld fahren,
weil die gesamte Straßenbreite in Anspruch genommen wurde. Das Problem
liegt meineserachtens nicht in den Teilnehmern, die Windschatten fahren
wollen, sondern im Massenstart, wo zu viele in etwa gleichstarke Athleten
gleichzeitig auf die Strecke geschickt werden. Wegfahren nach vorne geht
nicht (hatte ich mehrfach versucht, bin aber immer wieder eingeholt worden)
und nach hinten will sich auch keiner rausfallen lassen.
Nach 4:49 Stunden und einem Schnitt von über 37km/h wechselte ich
dann auf die Laufstrecke, die als hufeisenförmige Runde beiderseits
des Mains 3 mal zu durchlaufen war. Das Thermometer zeigte inzwischen
Werte von über 32 Grad, es war also "mein Wetter". Auch
hier kein Bereich ohne Zuschauer, die meiste Zeit war man umgeben von
jubelnden Massen. Die Streckenführung war abwechslungsreich, teilweise
war Schatten vorhanden und die Organisation perfekt. An alles war gedacht,
sogar Dixi-Häuschen standen an den Stellen mit vielen Zuschauern,
um den Athleten manch peinliche Situation zu ersparen. Ich wußte,
was mich erwartet, ging die ganze Sache ruhig an und achtete darauf, genügend
Flüssigkeit zuzuführen und auch regelmäßig Kohlehydrat-Gel
zu essen. In der 2. Runde gerade, als ich einen leichten Durchhänger
hatte, war mein Betreuerteam (Anja und David´s Bruder Paul) vom
Radkurs zurück und leistete die notwendige "Aufbauarbeit".
In der 3. und letzten Runde war nochmal Beißen angesagt. Cola und
Red-Bull leisten den Rest. Auch das Publikum war hier Weltklasse. Der
abschließende Zieleinlauf war nochmal Weltklasse. Tribünen
voll Zuschauer und als Kulisse den Frankfurter Römer. Die Laufzeit
von 3:37 liegt noch im akzeptablen Bereich und auch die Gesamtleistung
mit 9:34 Stunden geht für mich in Ordnung.
Die Platzierung (85. Gesamtklassement)stellt mich dagegen sehr zufrieden
und am meisten freut mich der 19. Platz in meiner Altersklasse. Das bedeutet
nämlich einen der heiß begehrten direkten Hawaii-Quali Plätze
für den 19. Oktober. Ihr könnt Euch sicherlich mein Grinsen
vorstellen. Auch die Betreuung nach dem Rennen war super, sogar an Whirlpools
hatte der Veranstalter gedacht. Am Tag nach dem Rennen war die Awards-Party
angesagt. Stimmung wieder super und ein Bankett, das den Namen verdient.
David Niemeyer von meinen Ismaninger Kollegen war der Überflieger:
Platz 15 Gesamt mit 9:04 Stunden sind nicht von schlechten Eltern.
Grüße
Peter
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