Bericht von Testläufer Karl-Heinz Engel über
den Alpin-Marathon Oberstaufen
][ Karl-Heinz Engel ][ Jens
Hamann ][
Der Berg ruft
Der Berg ruft, aber da ich in 2 Wochen auch beim Marathon in Füssen
mitlaufe, rief der Berg nicht mehr ganz so laut und ich habe mich für
die abgeschwächte Variante von 2/3 Marathon in Oberstaufen entschieden.
Da man von Augsburg nach Oberstaufen fast nur Landstraße fährt,
hieß es am vergangenen Samstag um 4 Uhr aufstehen, frühstücken
und um 5:30 Uhr von Zuhause losfahren, um mir um 7:30 Uhr in aller Ruhe
meine Startunterlagen abzuholen. Der Wetterbericht schwärmte: "sonniger
Tag, keinen Regen in Bayern" - in ganz Bayern???? - nein, im südlichsten
Zipfel am Alpenrand regnete es, sprich in Oberstaufen. Dementsprechend
lag die Temperatur bei kühlen 12,5 Grad. Den Sportplatz in Kalzhofen
war im Ort selber gut ausgeschildert, so daß man sofort dorthin
fand. Außerdem waren dort direkt Parkplätze zu bekommen. Es
ging vorm Start ganz gemütlich zu - kein Gedränge und genügend
Toiletten. Nur sorgte der Regen für Verwirrung: es wurde beim Marathon
auf die Schlechtwetterroute ausgewischen, die kurz vorm Start vom Redner
erklärt wurde; aber wer noch nie da oben war, wußte glaube
ich nicht, von was der gute Mann da sprach. Danach erfolgte noch ein kleines
Warm up mit peppiger Musik und pünktlich ging es vom Startpunkt im
der Sportanlage Kalzenhofen los. Mit dem Start hörte es dann auch
für die nächsten 40 min auf zu regnen. Es liefen 200 Leute die
Marathonstrecke und 115 die 2/3 Strecke.
Die erste Steigung ließ nicht lange auf sich warten - nach 2 km
zwang sie mich das erste Mal zu gehen - wie alle eigentlich um mich rum.
Den Berg danach runterzulaufen war dagegen richtig stark. Bei relativ
freiem Weg konnte ich es super toll laufen lassen. Trotz Nässe und
Matsch (durch den Regen war halt alles noch aufgeweicht) kam ich gut mit
dem Weg klar. Im Gegensatz dazu war das kurze Waldstück bergab zwischen
Malas und Weißbach durch die Nässe zu einem Pfad über
glatten Fels in Abwechslung mit nasser Erde geworden, doch zum Glück
gab es dort immer mal wieder Handläufe aus Holz an denen man sich
festhalten konnte. Bei etwa km 7 ging es dann allerdings wieder darum
Höhenmeter zu bewältigen, was die Oberschenkel freute. Denn
es ging ab da bis zum Imberghaus stetig bergauf. Wobei es stellenweise
darum ging, den Kuhfladen auszuweichen. Auf dem Serpentinenweg zum Imberghaus
hatte man dafür einen wunderbaren Blick auf das Tal und die gegenüberliegende
Berge, wo die Nebelschwaden aufstiegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es zeitweise
aufgehört zu regnen. Ich konnte auch gut die Serpentinen einsehen,
wo sich viele kleine bunte Pünktchen, wie auf eine Perlenkette aufgereiht,
den Berg noch hoch zu kämpfen hatten, was ich schon zum Glück
hinter mir hatte. Am Imberghaus trennten sich nun die Wege, während
die Marathonis noch weitere Höhenmeter absolvieren mußten,
ging es für uns 2/3 Marathionis ersteinmal wieder steil Bergab -
yuppi yeh - ich laß es voll laufen.Ab hier war das Feld dann doch
sehr ausgedünnt. Bin ich eigentlich noch richtig?, aber ja, da vorne
ist ja doch noch ein Läufer. Am Hang hatten sich durch den Regen
kleine Bäche gebildet, die jedoch mit einem freudigen Sprung (es
ging ja schließlich bergab) überwunden wurden.
Trotz einer guten und ausreichenden Versorgung an den Verpflegungsstationen
lassen meine Kraftreserven bereits etwas nach. Jetzt kommen nur noch kleine
Steigungen und so kämpfe ich mich Kilometer für Kilometer weiter.
Es wäre vermutlich leichter wenn man in einer Gruppe mit mehreren
Läufern unterwegs wäre, aber alleine weit und breit, wird jede
Steigung und jeder Kilometer härter und schwieriger. In Oberstaufen
war es von Vorteil, daß ich mal wieder einen vor mir laufen sah,
denn durch den normalen Straßenverkehr kam mir schon die Frage ob
ich überhaupt noch richtig sei. Endlich geht´s dann ins Stadion
- geschafft.
950 Höhenmeter sind bezwungen und vielleicht wird es ja im nächsten
Jahr doch die ganze Strecke.
Nach der ersten Erfrischung und dem Duschen, kam noch der gemütliche
Teil. Auf Bierzeltgarnituren und bei einer Steaksemmel konnte ich genüßlich
den Zieleinläufern zuschauen. Das Angebot an Essen war groß
(Kaffee und Kuchen, Getränke und Steak- oder Bratwurstsemmel) und
löblicherweise recht preisgünstig.
Somit war es bis auf das Wetter eine gelungene Veranstaltung.
Keep on running, Karl-Heinz (StartNr. 552)
Bericht von Testläufer Jens Hamann über
den Alpin-Marathon Oberstaufen
][ Karl-Heinz Engel ][ Jens
Hamann ][
Einer der schönsten Landschaftsläufe
Am 7.7.2007 fand zum 5. Mal der Alpin-Marathon in Oberstaufen statt.
Die Wettervorhersage versprach nach einer regnerischen Woche für
den Lauftag schönes Wetter, was sich jedoch leider erst im Laufe
des späten Vormittags einfand.
Das schlechte Wetter und der starke Regen am Morgen vor dem Start zwang
die Veranstalter in Absprache mit der Bergwacht leider dazu die knapp
350 Läufer auf eine etwa 2 Kilometer kürzere und mit ca. 1450
Höhenmetern vemeintlich entschärfte Schlechtwetterstrecke zu
schicken. Die Anfahrt zum Start mit genügend Parkplätzen verlief
reibungslos und die
Startnummernausgabe ist von freundlichen Helfern gut organisiert.
Das einzige, was ich hier vermisst habe, ist eine Gepäckaufbewahrung
oder zumindest ein Wertsachendepot für die Läufer. Denn leider
gibt es auch bei Laufveranstaltungen immer wieder schwarze Schafe und
nicht jeder Teilnehmer reist mit dem eigenen Fahrzeug an und hat die Möglichkeit
seine Wertsachen dort zu deponieren. Hier würde ich die Veranstalter
bitten, Abhilfe zu schaffen.
Der Start am Sportzentrum in Oberstaufen-Kalzenhofen erfolgte pünktlich
um 8:30 Uhr und die 350 Teilnehmer machten sich auf den Weg durch Oberstaufen
in Richtung Weissach . Von dort ging es über Weisach zum ersten Anstieg
nach Steibis weiter zum Imberghaus und auf der Alternativroute über
die Falkenhütte, wo sich der höchste Punkt der Alternativroute
befand, wieder mehrere Kilometer bergab Richtung Talstation der Hochgratbahn.
Aufgrund des schlechten Wetters wurde hier auf den Panoramatrail zwischen
Falken und Hochgrat verzichtet, und das Feld lief stattdessen eine abweichende
Schlechtwetterunde. Dies war in Anbetracht des rutschigen und schwierig
zu laufenden Untergrunds sicherlich die richtige Entscheidung. Die Verhältnisse
und der nasse aufgeweichte Boden verlangten von den Läufern wirklich
einiges ab und vor allem im Bereich der Bergabpassagen konnte man leicht
stürzen, wenn man nicht aufpasste. Daher ist es eine gute Quote,
dass von 228 gemeldeten Marathonläufern am Start immerhin 200 das
Ziel erreicht haben.
Die letzten Kilometer ging es nach dem Tarzansteg bergab entlang der Weissach
wieder Richtung Steibis, das man über den Naturerlebnispfad erreichte.
Von hier ging es weiter bergab Richtung Weissach und durch den Rainwald
die letzten Höhenmeter zurück nach Oberstaufen, wo es dann durch
den Kurpark und den Ort zurück zum Start- und Zielgelände nach
Oberstaufen geht.
Der Zieleinlauf befand sich im dortigen Stadion und jeder Läufer
wurde unter Beifall namentlich begrüßt.
Die Verpflegung auf der Strecke und im Ziel war gut und ausreichend vorhanden
und man merkt wirklich, dass hier aktive Läufer an der Organisation
beteiligt sind.
Auch die üblichen Verkaufsstände für Sportbekleidung Essen
und Trinken, Kuchentheke, etc. waren vorhanden, so dass sich die Läufer
bei jetzt strahlendem Sonnenschein ausreichend erholen und stärken
konnten.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch den ausgezeichneten
Massageservice, der im Zielbereich angeboten wurde. Hier waren wirklich
Profis am Werk, und nach den zahlreichen gesammelten Höhenmetern
tat den geschundenen Beinen eine Massage besonders gut.
Mein Läuferfazit:
Der Alpin-Marathon in Oberstaufen ist einer der schönsten Landschaftsläufe
in Deutschland. Die herrliche Allgäuer Bergwelt, das Laufen in der
unberührten Natur, verbunden mit der herrlichen Aussicht und der
sehr guten Organisation machen den Lauf zu einem einmaligen Erlebnis.
Dazu kommen sehr günstige Startgelder, welche in Anbetracht des Aufwands
bei der Organisation einer solchen Veranstaltung mehr als angemessen sind
und ein umfangreiches Startpaket für die Läufer ( Gutscheine
für Bergbahnen und Aquamaria-Erlebnisbad, Finisher-T-Shirt, Massage-Service,u.v.m.
).
Eine Reise nach Oberstaufen - und dies nicht nur zum Marathon - ist absolut
empfehlenswert!
Jens Hamann |