Bericht von Testläufer Oliver Frowerk über
den Südtiroler Frühlings-Halbmarathon in Meran-Algund
][ Oliver Frowerk ][ Petra
Knüfermann ][
... wo es mir gut geht, ist meine Heimat!
"Ubi bene, ibi patria!"
... wo es mir gut geht, ist meine Heimat!
Dieser Ausspruch Ciceros kommt mir in den Sinn, wenn ich aus dem Etschtal
kommend auf den Talkessel von Meran herabblicke. Es ist 26 Grad warm,
nachmittags Ende April, als ich mit meiner Familie auf den Parkplatz der
Pension Unteranger in Lana fahre. Freundlich werden wir von der Chefin
des Hauses empfangen. " Ja, Läufer haben wir hier jedes Jahr...",
erzählt Sie mir etwas später. Wir sind also in bester Gesellschaft
und gut untergebracht.
Die Abholung der Startunterlagen habe ich Samstag Vormittag in einen
kleinen Stadtbummel eingeplant. Vor dem Meraner Kurhaus warten schon die
ersten Läufer bis die Türen der Veranstalter um 11 Uhr geöffnet
werden. Meine Anmeldung über running-pur klappte problemlos. In einem
Umschlag steckten Startnummer, Werbeprospekte, ein T-Shirt und ein Regenschirm.
Letzterer würde wohl nicht zum Einsatz kommen, war doch die Region
auch gezeichnet durch den lange Zeit ausbleibenden Ragen. Am
Nachmittag wagte ich einen Lauf durch die Obstplantagen um mich an die
Hitze zu gewöhnen und die Beine etwas aufzulockern. Mehrere unfreiwillige
Duschen durch die überall aufgestellten Beregnungsanlagen sind eine
wilkommene Erfrischung. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einem Glas
leckeren Rotwein in einer schönen Gartenwirtschaft bin ich der erste
meiner Familie der sich schlafen legt.
Um 7 Uhr holt mich der Wecker aus meinen Träumen. Draußen
ist keine Wolke am Himmel. Ich ahne schon daß es wohl sehr warm
werden wird und begrabe jegliche Wünsche nach einer persönlichen
Bestzeit. Zumal mich seit ein paar Tagen der Heuschnupfen erneut plagt
und hier die Pappeln gerade ihre Pollen zu Hauf abwerfen. Nach einem kurzen
Frühstück, packen wir unsere Sachen und fahren direkt nach Meran
ins Parkhaus der neuen Meran Therme. Von hier aus sind es noch 5 Minuten
Fußweg bis zum Start. Wir deponieren uns am Spielplatz direkt an
der Etsch, wo sich mein Sohn so richtig austoben kann und die ersten Läufer
sich schon umziehen. Da es zunehmend wärmer wird, suche ich mir eine
schattige Seitenstraße um mich ein wenig die Beine in Schwung zu
bringen.
Gegen 9.30 sind alle Läufer auf der breiten Hauptstraße am
Start versammelt und warten sehnlich auf den Startschuß der auch
mit leichter Verspätung fällt. Das Feld der ca. 1400 Läuferinnen
und Läufer setzt sich unter lautem Beifall des Publikums in Bewegung.Die
erste und kürzeste, von drei Runden, verläuft weitgehend im
Schatten der Bäume am Straßenrand im näheren Innenstadtkreis
von Meran. Nach dem erneuten passieren des Kurhauses geht es in Richtung
Algund hinaus. Auf asphaltierten Wegen, immer leicht ansteigend, schlängelt
sich der Kurs durch die Obstplantagen. Hier laufen wir in der prallen
Sonne und es wird schnell spürbar: Bestzeiten sind heute wohl eher
nicht möglich! In der Ortsmitte von Algund klatschen ein paar vereinzelte
Zuschauer Beifall. Einige Touristen beobachten das ganze eher ungläubig,
da einige Läufer doch schon sehr mit der Hitze zu kämpfen hatten
und jeder musste hier ja nochmals hier vorbei auf dem Weg zum Ziel. Jetzt
geht es leicht bergab bis wir wieder den Ortsrand
von Meran erreichen und wieder am Kurhaus von den Zuschauern gefeiert
werden. Auf der letzten Runde sind kaum mehr Gespräche unter den
Läufern zu höhren. Einige sind auf dem Weg hoch nach Algund
in den Gehschritt verfallen.
Die Verpflegungsstände werden ausgiebig genutzt und die bereitgestellten
nassen Schwämme bieten eine willkommene Kühlungsmöglichkeit.
"Ab da oben geb ich Gas!" erzählt mein Nebenläufer
und deutet auf Algund. "Alles klar!", erwiedere ich "ich
bin dabei". Beim anschließenden bergablaufen sammelten wir
dann noch einige Läufer ein. Ich fühlte mich noch in guter Verfassung,
war ich doch bewußt ein etwas gebremstes Tempo angegangen. Nach
und nach fielen Läufer zurück die mich gleich in der ersten
Runde überholt hatten. Der abschließende Zieldurchlauf vor
dem Kurhaus war einfach nur noch zum Genießen. Im Zielbereich verköstige
ich mich mit Bananen, Äpfel, Waffeln, Isogetränke und vieles
mehr wurde hier angeboten. Die Stimmung ist locker und familiär,
die vielen Helfer sind sehr freundlich, ich bin rundum begeistert! Meine
Uhr zeigt eine Zeit um die 1:32:xx an. Leider habe ich bei der Anmeldung
vergessen meine Chipnummer nachzutragen. So stehe ich nicht in der Ergebnissliste,
was mir aber auch nicht besonders wichtig ist.
Eine gelungene Veranstaltung, welche ich sehr empfehlen kann. Wer nicht
unbedingt auf überlaufene Citymarathonveranstaltungen steht, ist
hier bestens aufgehoben. Meran, wir kommen auf jeden Fall wieder!
Oliver Frowerk
Bericht von Testläuferin Petra Knüfermann
über den Südtiroler Frühlings-Halbmarathon in Meran-Algund
][ Oliver Frowerk ][ Petra
Knüfermann ][
MERAN - Palmen, Apfelblüte, Blumenmeer,
MERAN - als ich das Wort im Testerbereich gelesen hatte, ging sofort
meine Phantasie mit mir durch: Palmen, Apfelblüte, Blumenmeer,...und
nachdem ich noch kurz auf die Homepage geschaut hatte, hatte ich mich
auch schon beworben und bin glücklicherweise auch als Tester genommen
worden.
Am Sa. ging es dann die 300 km von Augsburg nach Meran und mittags saß
ich schon auf der Kurpromenade in der Sonne und bei Musik. Zu Ehren der
Läufer findet nämlich direkt auf der Kurpromenade ein 4 tägiges
Fest statt mit Bierzeltgarnituren, Essen & Trinken und am Sa. und
So. sorgt jeweils eine 2 Mann Kapelle für Stimmung. Ab Sa. Mittag
und So. konnte man in den blauen Zonen in der gesamten Stadt umsonst parken
und von da aus konnte man gut zu Fuß das Kurhaus uns seine Promenade
erreichen. Im Kurhaus direkt war die Startnummernausgabe, die man somit
leicht finden konnte und in der es gut organisiert zuging. Positiv ist
zu vermerken, daß man KEINE Leihgebühr, sondern nur Kaution,
für den Championchip hinterlegen müßte und daß die
Helfer sehr bemüht und hilsbereit waren. Schräg gegenüber
dem Kurhaus lag über eine Brücke erreichbar die moderne Therme
von Meran. Dort konnte man am So. sich umziehen, seine Sachen deponieren
und später duschen. Dort und im Starbereich neben dem Kurhaus waren
Toiletten, so daß es trotz 1670 Läufern keine Probleme entstanden.
Die Strecke war asphaltiert und überwiegend eben. Sie bestand aus
einer kleinen Runde von 3 km mit einer Versorgungsstelle (Wasser, Tee
und Elektrolyt)und 2 Mal einer großen Runde von 9 km und 4 Versorgungsstellen,
die bei 30 Grad auch bitter nötig waren.
Zuerst starteten die Handbiker und ca. 10 Min. später die Läufer.
Trotz Ankündigung war sehr zu meinem Leidwesen kein Pacemaker für
2:29 mit am Start. So hing ich mich die erste Zeit an den 2:15, den ich
dann aber nach einiger Zeit verloren habe. So lief ich die meiste Zeit
alleine und vor mir war kaum mal ein Läufer zu erblicken. Dies erschwerte
die Streckenfindung ungemein, da ich bewußt keine Streckenposten
gesehen habe und die Polizisten, die an der Strecke standen waren leider
nur stumme blaue Männchen. So haben mir schon mal die Zuschauer den
Weg gewiesen, was aber den Spaß ein wenig dämpft. Hinzu kommt,
daß nach 2:15 Std. die Straßensperren
aufgehoben werden und man, wie es so schön in der Information heißt,
den Lauf auf eigene Gefahr beendet. So mußte auch ich auf den letzen
Kilometern teilweise auf dem Bürgersteig laufen, der jedoch nicht
frei von Menschen war. Im Zielbereich warteten Getränke, Obst und
Massagen auf die geplagten Läufer. Die Siegerehrung fand um 14:30
Uhr statt, bei der es reichlich Geld- und Sachpreise gab. In jeder Altersklasse
gab es Preise für die Plätze 1-6. Hinzu kamen noch die Mannschaftwertungen,
die Klasse der Schwergewichtigen und die schnellsten Südtiroler.
Somit ist mein persönliches Fazit: Der Meraner Halbmarathon ist
super toll organisiert, es herrscht Volksfeststimmung, ist sicherlich
ein Erlebnis, steigert seine Teilnehmerzahlen kontinuierlich (200 Läufer
mehr als 2005), aber ist LEIDER nicht so prickelnd für "langsame"
Läufer. |