Bericht von Testläufer Jens Hamann über
den MLP Marathon Mannheim
][ Jens Hamann ][ Michael
Helfmann ][ Dirk Dewald ][
Dieses Jahr traumhaftes Wetter
Nachdem der MLP Marthon in Mannheim letztes Jahr kurz vor dem Start
wegen einer Unwetterwarnung abgesagt werden musste, konnte er dieses Mal
bei traumhaftem Wetter und sommerlichen Temperaturen am 19.05. pünktlich
gestartet werden.
Trotz der Hypothek des Vorjahres brachen die Teilnehmerzahlen dieses Jahr
alle Rekorde. Insgesamt gingen bei den verschiedenen Wettbewerben über
10000 Teilnehmer an den Start, von denen sich rund 3000 für die klassische
Marathondistanz entschieden.
Überlegene Sieger des Marathons wurden Oleksiy Rybalchenko in 2:23:30
Std. und Simone Maissenbacher bei den Frauen in 2.59:35 Std..
Start und Ziel des Marathons befanden sich vor dem Congresscentrum MA-Rosengarten
in der Nähe des Wasserturms.
Die Startaufstellung erfolgte in Startblöcken, die jedoch nicht genug
kontrolliert wurden und zudem auch aufgrund der zahlreichen Zuschauer
nur schwer zugänglich waren.
Die Stimmung und die aüßeren Bedingungen (windstill, knapp
über 20 Grad und nur leicht bewölkt) waren jedenfalls, gut und
das Feld setzte sich flüssig und ohne große Stockungen in Bewegung.
Die Strecke führte ostwärts von der Innenstadt durch Neuostheim
in Richtung Seckenheim und von dort parallel zum Neckar zurück in
die Innenstadt. Nach 17 km überquerte man dann den Rhein und die
Kurt-Schumacher-Brücke das erste Mal und lief durch Ludwigshafen,
Mundenheim, Rheingönheim, Gartenstadt, Niederfeld, Hochfeld. Gerade
hier hatten viele Bewohner das schöne Wetter genutzt, um private
Garten- und Strassenfeste zu organisieren und die Läufer anzufeuern.
Hier und in Seckenheim waren neben Start und Ziel auch die meisten Zuschauer
an der Strecke und machten ordentlich Stimmung. Besonders gut gefallen
hat mir, dass auf den beiden Startnummern hinten und vorne der Vorname
aufgedruckt war, so dass die Zuschauer die Läufer mit Namen anfeuern
konnten, was mir gerade in der zweiten Streckenhälfte sehr geholfen
und mich zusätzlich motiviert hat. Vor lauter Zurückgrüßen
und Winken habe ich dabei fast die Zeit und die schwerer werdenden Beine
vergessen.
Nach über 36 km ging es dann von Ludwigshafen aus das zweite Mal
über die Kurt-Schumacher-Brücke wieder zurück in die Quadratestadt.
Gerade auf den läuferkritischen letzten 10 Kilometern ist mir diese
Brücke in keiner guten Erinnerung geblieben, da die Rampen der Brücke
ganz schön Körner fressen und die Brücke selbst kein Ende
zu nehmen schien, was vielleicht auch daran lag, dass hier die wenigstens
Zuschauer zu finden waren.
Die letzten 5 Kilometer ging es dann wieder durch das Zentrum Mannheims
und die Quadrate Richtung Ziel am Wasserturm. Hier säumten wieder
zahlreiche Zuschauer ( insgesamt war die Rede von über 120000 Zuschauern)
die Strassen und trugen die erschöpften Läufer fast ins Ziel.
Sehr gut gefallen haben mir gegen Ende auch die Lichtspiele und die festliche
Beleuchtung am Wasserturm und Friedrichsplatz und natürlich am Ziel.
Die Verpflegung auf der Strecke war ausreichend und gut organisiert. Neben
Wasser und den obligatorischen Isogetränken und Bananen/Müsliriegeln
gab es ab Kilometer 30 auch Cola.
Das gleiche gab es dann auch als Zielverpflegung hinter dem CC Rosengarten,
wo zudem noch Bier eines Sponsors ausgeschenkt wurde. Die Beleuchtung
und Beschilderung in diesem Bereich und bei den Duschen war meiner Einschätzung
nach etwas spärlich, aber es funktionierte alles reibungslos.
Das Gleiche gilt für die Kleiderbeutelabgabe, Chiprückgabe und
die angebotene Massage.
Auch die Homepage erfüllte meine Erwartungen an solche Veranstaltungen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Dämmermarathon durch
Mannheim und Ludwigshafen eine tolle und dabei gut organisierte Veranstaltung
ist.
Die verschiedenen Streckenangebote und der attraktive Samstagabendtermin
machen den Lauf zu einer echten Alternative im Marathonkalender. Es gibt
sicherlich schönere Strecken in Deutschland, aber die Begeisterung
der zahlreichen Zuschauer, die Bands und Streckenfeste machen dies allemal
wett.
Jens Hamann
Bericht von Testläufer Michael Helfmann über
den MLP Marathon Mannheim
][ Jens Hamann ][ Michael
Helfmann ][ Dirk Dewald ][
Abenteuer Mannheim Marathon
Vor etwa 4 Wochen hatte ich mich entschlossen den Mannheim Marathon
als Vorbereitungs- bzw. Testlauf für meinen ersten 100 km Lauf in
Biel zu nutzen. Die späte Startzeit kam mir hier sehr gelegen. Mit
von der Partie waren mein Freund Stefan und meine Freundin Jasmin, die
auch den Marathon laufen wollten sowie mein 12jähriger Sohn Marc,
der uns schon mehrfach an der Strecke betreute und motivierte.
Schon am Samstagmorgen war ich ungeduldig und wäre am liebsten gleich
nach Mannheim gefahren. Die Temperaturen am Morgen verhießen angenehmes
Marathonwetter. Um 12 Uhr hatten wir uns daheim noch eine Portion Nudeln
mit Soße gegönnt, bevor wir gegen 13.30 Uhr unseren Freund
abholten und endlich gen Mannheim düsten. Nach gut 70minütiger
Autobahnfahrt hatten wir einen Parkplatz etwa 1 km vom Start-/Zielort
ergattert. Die Ernüchterung kam als wir aus dem Auto stiegen und
uns eine schwüle Hitze von 27 Grad entgegen kam - bei uns im Taunus
waren es angenehme 19 Grad! Wir waren gar nicht begeistert. Am Auto umgezogen,
alles Nötige eingepackt, marschierten wir zur Startnummernausgabe.
Das Abholen der Startunterlagen verlief problemlos, aber als wir unsere
Startblockeinteilung auf den Startnummern verglichen, waren wir doch ein
wenig irritiert. Ich wurde in Startblock A1 eingestuft, d. h. ich laufe
bei den unter 3 Std.-Läufern und mein Freund sowie meine Freundin
wurden trotz Angabe ihrer Bestzeiten in den A5 Block gesteckt, wo eigentlich
die Marathonneulinge stehen. Irgendwie konnte da etwas nicht stimmen.
Problemlos hatten die Helfer uns dann den von uns gewünschten Startblock
auf der Startnummer überklebt. Ich hatte den Eindruck dem Veranstalter
war es egal, wo die Läufer/innen im Startbereich standen. Hier sollte
der Veranstalter doch ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen. Nachdem wir
alles geklärt hatten, gingen wir gemütlich Richtung Rosengarten,
um unsere Kleiderbeutel abzugeben bzw. startfertig zu machen. Im Gebäude
der Kleiderbeutelabgabe ließ es sich klimatisch aushalten. Hier
verweilten wir bis kurz vor dem Start.
Gegen 17.50 Uhr verabschiedete ich mich von meinem Sohn, gab ihm noch
ein paar wichtige Anweisungen und versuchte meinen Startblock zu finden.
Gemeinsam mit Stefan und Jasmin folgte ich einen Trupp Läufer/innen
durch ein Parkhaus, in der Hoffnung zur Startaufstellung zu gelangen.
Allerdings kamen uns immer wieder Läufer/innen entgegen, so dass
wir unsicher waren, ob wir uns auf dem richtigen Weg befanden. Irgendwie
hatten wir dann den Weg aus dem Parkhaus gefunden, aber wo war nun der
Eingang zu den Blocks? Alles war mit hohen Gittern abgesperrt. Hoppla,
da war an einem Eck doch tatsächlich ein Einlass, aber wo waren die
Kennzeichnung der Startblocks? Um mich herum standen A1 sowie A5 Läufer/innen.
Ich wusste nicht wo ich mich leistungsmäßig hinstellen sollte.
Eine Verbesserung bei der Starteinteilung ist dringend erforderlich. Sinnvoll
wäre auch eine ordentlich Wegmarkierung vom Rosengarten zu den verschiedenen
Eingängen der Startblocks anzubringen.
Na ja, gemeinsam mit meinen Freunden stellte ich mich irgendwo mittig
auf, in der Hoffnung am Anfang nicht soviel "Slalom" laufen
zu müssen, denn das kostet unnötig Kraft. Da es meiner Freundin
an diesem Tage gesundheitlich nicht so gut ging, hatte ich mich kurzfristig
entschlossen sie zu begleiten. Ich war froh als es endlich losging. Die
ersten Kilometer waren sehr eng, aber ich vermied es zu überholen.
Nach etwa 5 km hatte sich alles ein wenig aufgelockert und wir konnten
unser anvisiertes Tempo laufen. Die Stimmung am Rande war aufmunternd,
die Helfer an den Verpflegungsstellen sehr nett und hilfsbereit. Vielleicht
sollte man anstelle von 2 verschiedenen Sorten Wasser und Iso-Getränken
einmal Tee anbieten, den vermisste ich.
Bei km 15 winkte uns schon von weitem mein Sohn zu, gleich ging es mir
besser. Er rief uns aufmunternde Worte zu, klatschte uns ab und schwupp,
waren wir auch schon vorbei. Der Weg nach Ludwigshafen führte uns
über eine langgezogene Brücke, wo erschreckender weise schon
viele Läufer/innen Gehpausen einlegten. Die drückende Luft machte
einigen Läufer/innen ganz schön zu schaffen. Stefan war uns
zwischenzeitlich entwischt, aber bei km 19 waren wir wieder gleich auf.
Bis km 26 lief bei uns alles prima, dann auf einmal bekam meine Freundin
Magenprobleme und sie musste des Öfteren neben raus. Auch mein Freund
Stefan hatte zu kämpfen und musste Tempo rausnehmen. Trotz dieser
Probleme genossen wir die Atmosphäre. Zwischen km 31 und 32 hatten
Zuschauer Fackeln aufgestellt, was in der Dämmerung wirklich sehr
stimmungsvoll war. Der Rückweg über die Brücke nach Mannheim
war sehr einsam, aber die Gewissheit zu haben, dass das Ziel nicht mehr
fern war, beflügelte uns. Jetzt müsste ich eigentlich bald wieder
meinen Sohn erblicken, wollte er doch bei km 40 stehen. Da es schon recht
dunkel war, war es gar nicht so einfach ihn zu sichten. Doch er sah uns.
Ich war froh ihn zu sehen. Jetzt war es nicht mehr weit zum Ziel. Noch
einmal ums Karree und wir konnten schon an der Lautstärke vernehmen,
dass wir das Ziel gleich erreicht hatten. Im Ziel angekommen, herrschte
ein Durcheinander an Läufer/innen. Wo bekam ich nur meine Medaille
her? Die jungen Leute, die die Medaillen verteilen sollten, standen irgendwie
unbeholfen herum. Ich stand vor einem jungen Mann, der mit seinem Handy
am Ohr seelenruhig telefonierte und keine Anstalten machte, den Finishern
ihre Medaille zu überreichen. Das hatte meine Stimmung ein wenig
getrübt. Die Verpflegungsmeile hatte ich erst gar nicht in Anspruch
genommen, da es viel zu voll und eng war. Gemeinsam gingen wir in den
Rosengarten unsere Kleiderbeutel holen, tranken noch etwas und machten
uns auf den Heimweg. Meinem Ziel Biel bin ich jedenfalls wieder ein Schritt
näher.
Mein Fazit ist, die Veranstalter haben noch einiges in der Organisation
im Start-/Zielbereich zu verbessern, aber ich werde sicherlich wieder
kommen.
Ich danke running pur für den Freistart.
Es grüßt ganz herzlich aus dem Taunus
Michael Helfmann
Bericht von Testläufer Dirk Dewald über
den MLP Marathon Mannheim
][ Jens Hamann ][ Michael
Helfmann ][ Dirk Dewald ][
Stimmungsvolle Breitensport-Veranstaltung
Stimmungsvolle Breitensport-Veranstaltung
Nach dem sturmbedingten Ausfall im letzten Jahr konnte das Rennen in
diesem Jahr wie gewohnt ausgetragen werden.
Bei meiner ersten Teilnahme im Jahr 2004 führte die Strecke noch
in 2 Runden durch Mannheim, insofern war ich in diesem Jahr v.a. auf den
Teilabschnitt in Ludwigshafen gespannt.
Bei der Zuordnung der Läufer zu den jeweiligen Startblöcken
gab es im Vorfeld einigen Unmut, da etlichen Startern trotz Angabe einer
anvisierten Endzeit ein falscher bzw. kein Startblock zugeteilt wurde.
So war auch ich verwundert, als auf meiner Startnummer A 5
also Neuling vermerkt war. Eine kurze Rücksprache
am Trouble Desk konnte die Angelegenheit jedoch schnell wieder zu Recht
rücken.
Unmittelbar vor dem Start des Hauptlaufes herrschte noch etwas Verwirrung
bezüglich der Zugänge zu den Startblöcken, hier wären
deutliche Hinweisschilder und/oder besser informierte Helfer wünschenswert
gewesen.
Trotz alledem konnte sich das Starterfeld pünktlich um 18.15 Uhr
in Bewegung setzen. Durch die vielen Duo- und Team-Starter war man leicht
geneigt, ein zu hohes Anfangstempo anzuschlagen. Die zahlreichen Zuschauer
entlang der ersten Kilometer taten ihr übriges, so dass der kontrollierende
Blick zur Uhr doch eher dazu mahnte, das Tempo etwas raus zu nehmen. So
schaffte ich es dann doch, bis zur 10-Kilometer-Marke mein Tempo wieder
auf verträgliche 40 Minuten zu drosseln, allerdings zog sich zu diesem
Zeitpunkt das Feld schon recht weit auseinander. Obwohl ich die kleine
Gruppe um die führende Frau nur rund 150 Meter vor mir sah, war es
mir zu gewagt, diese Lücke innerhalb weniger Meter zu schließen.
- Es sollte letztlich bis Kilometer 34 dauern, bis ich sie passieren konnte.
Die Stimmung in der nähe Fernsehturms erreichte einen vorzeitigen
Höhepunkt, überhaupt zählt der Abschnitt entlang des Neckarufers
bis zum Ende der Fressgasse zu den Highlights der Strecke. Vorbei am Nationaltheater,
dem Wasserturm und dann durch das Spalier der begeisterten Zuschauer in
der Fressgasse hier ist Gänsehaut-Feeling garantiert.
Leider reißt die Begeisterung danach ab Kilometer 16 schlagartig
ab und mit der Brücke nach Ludwigshafen steht der erste Knackpunkt
der Strecke an. Absolut zuschauerleer verlaufen die nächsten 3 Kilometer,
die Steigung der Brücke trägt natürlich auch ihren Teil
dazu bei, dass sich viele Läufer bereits hier die Sinnfrage
stellen.
Erst bei der Halbmarathon-Marke schwappt wieder eine Welle der Begeisterung
auf die Läufer über, aber insgesamt verläuft der Streckenabschnitt
in Ludwigshafen doch eher eintönig. Das mag etwas subjektiv geprägt
sein, jedoch ist das Läuferfeld im Bereich von Endzeiten unter 3
Stunden hier schon so stark ausgedünnt, dass jeder Läufer mit
sich selbst zu kämpfen hat, die wenigen von hinten heran fliegenden
Staffelläufer bieten da auch kaum eine Chance, sich für ein
paar Kilometer dranzuhängen.
Meine Zwischenzeit bei Halbmarathon lag mit 1:25 Stunden noch exakt im
Plan, allerdings wurden von da ab meine Beine schon etwas schwer und ich
konnte das angeschlagene Tempo nicht mehr halten. Der Rest ist relativ
schnell erzählt, das zweite Überqueren der Brücke gestaltete
sich ebenfalls als sehr zäh, erst nach Erreichen der Stadtgrenze
Mannheims wurde mein Schritt etwas flüssiger und die Zuschauerreihen
wurden erfreulicherweise auch wieder dichter. Highlight auf dem letzten
Streckenabschnitt ist sicher der Action-Point bei Engelhorn-Sports, der
noch mal Schub für die restlichen 3 Kilometer verleiht.
Die lange Zielgerade der Augusta-Anlage ist mental die letzte
zu nehmende Hürde, hier wären ein paar mehr Zuschauer doch wünschenswert.
Nach 2:57 Stunden erreichte ich als Gesamt-23. die Ziellinie, der Einlauf
mit Blick auf Wasserturm und Rodengarten entschädigt für die
Strapazen der letzten Stunden.
Fazit:
Das Rennen hat durchaus Potenzial, sich dauerhaft im Wettkampfkalender
der Region zu etablieren.
Verbesserungswürdig ist neben der Startblock-Einteilung die sehr
dürftige Zielverpflegung. Bezüglich der Stimmung entlang der
Strecke gibt es durchaus noch Nachholbedarf, vielleicht besteht die Möglichkeit,
hoffnungsvolle Talente der Pop-Akademie als Stimmungsmacher entlang der
Strecke zu gewinnen. Die Macher des Freiburg-Marathon dienen hier als
ideale Vorbilder.
Insgesamt sollten die Organisatoren am Prinzip der Breitensport-Veranstaltung
festhalten, wenngleich der ein oder andere Spitzenläufer einen willkommenen
Akzent setzen könnte.
Dirk Dewald |